Bitschnau Josefine
Am 20. Jänner 1928 geboren
Seit 1982 arbeitet sie in der Weberei und Küche der Caritas Werkstätte Bludenz.
Sie nimmt an vielen Seniorenurlauben in Eriskirch teil.
Josefine Bitschnau kann gleichzeitig Harfe und Melodika spielen. Am Liebsten trägt sie Ständchen bei Geburtstagen vor, teilweise auswendig!
Suchbegriffe:
- Baden-Wüttemberg (Deutschland)
- Lebensbericht
Texte:
Auszüge aus ihrer Kindheit und Jugendzeit (Hauptpreis 2009)
Bin am 20.Jänner 1928 auf die Welt gekommen.
Emil hat auf dem Schulweg „ Hau ab“ zu mir gesagt. Ein Böser… mit 49 Jahren ist er gestorben, abgestürzt in den Bergen.
Ludwig war ein guter Kolleg; ich bin nicht beleidigt, wenn er nicht mit mir spielt.
Ins Marienheim in die Schule gegangen… Bettnässer und andere , die nicht denken.
Erstkommunion im Kindergarten am 6.Mai 1937; am Abend als alles vorbei, traurig werden, weil so schön. Ernstes Gesicht machen – nur ein Foto.
Firmung im gleichen Jahr im Juni. Schwester Hermine wollte Unterricht gleich machen, sie lebt noch – in Schlins. Marianne, Firmgota, immer kommandieren – nicht frei, nicht mögen. Hermine hat gesagt, keine Ruhe.
Vater 1938 verletzt, Eiter gekommen bis zur Schulter – Blutvergiftung…
1939 alle Buben einrücken – tauglich… Adolf (Bruder)1939 in Polen, hat Trier gesehen und in Frankreich.
Vater geschrieben, daheim brauchen.
Willi Motorrad 900 Mark kaufen, ist Kupferschmied, Heilig Kreuzkirche hinteres Portal- Kupfertor. Spät einrücken – 1945- ertrunken in Deutschland an der Aller…
1939 , Zug gekommen , Soldaten fortfahren- Schwester Marianne heiratet im Oktober 1939 Eugen.
Albert fortnehmen, Mama und Däda: „Brauche selber.“ Albert nicht rechnen können.
Vor Weihnachten keine Lichter, Bomben werfen, Krieg ist nicht schöner Brauch..
Alle Mädchen nach Starnitz, Schwester nicht gefallen, göttliche Kinderanstalt, ganz nah an der Kirche, lang fahren , bin nicht gut beinander gewesen, brechen… nicht umherfahren.
Mich nicht finden, auch mitnehmen wollen, überall finden, nicht gute Zeit gewesen, schlechte Menschen ,Hitler böser Mann. Däda Gewehr verstecken, Mama Angst gehabt nach Dachau bringen.
Ostern 1940 alle Brüder heimgekommen, ich kann nicht kommen, weinen. Sorgen machen, nicht erwischen lassen, wieder heimkommen.
1941 Mama Magenschleimhautentzündung, schwer krank.
Mag nicht mehr zurück Starnitz, Schwestern nicht gern. Schule – Lehrerin gefragt, wie alt bist du, kann nicht sagen.
Papa hab ich alles gesagt, fein und den Brüdern auch.
Adolf Schuhe geschickt aus Frankreich, Schuhe passen schon, andere Schuhe zu klein werden, bekommt man Hammerzeh.
Josefine Bitschnau feierte am 20.1.09 ihren 81. Geburtstag.
Ehrenliste 2009
Viele Soldaten, Mama gesagt , genug , meine Buben gehören mir. Schutzengel beten , Hitler nicht mitnehmen , viel Angst in der Nacht nicht schlafen können, Albträume gehabt Mama rära, Nachbarn und Spielkameraden Seraphin gefallen. Albert immmer fallen, Anfall gehabt alle Woche einmal gefallen, ich habe nicht gelacht,habe ich in das Ohr gesungen, er hat dabei viel gelacht. nicht reden können, stumm, nicht in Schule gehen können, nicht normal , holen wollen, doblieba , nicht hergeben, sein lassen, muss schaffen, Holz biegen , Misten ,Rudolf einmal auf Eisenbahn gehockt, Mama gleich geholt, Alfenz (Fluss) abiganga ohne Hose, nicht heimgefunden zweimal `42 und ´44, kann nicht verstehen, Wäscheleine gerissen und Bettfedern , weil ins Tuchent mit Zähne gerissen und gebissen und Bett machen wie Tier, kann alleine nicht aufs Clo.
1946 Rudolf 10 Monate in Valduna – Diphterie, eingeschlafen 16 Jahre alt. Ich war 18 Jahre. Im September Keuchhusten gehabt,13 Jahr alt gewesen.. Im Juli besucht, nümma kenna . Weisse Pralinen mitgebracht , weggeworfen, net wella…1941 Ostern Rudolf 11 Jahre alt Nachbar Apfelkuchen gesendet, ich hab Entschuldigung gesagt, weil Rudolf den Kuchen mit der Hand geknetet hat.
Hab Traum gehabt , Rudolf und Albert können schreiben und rechnen. Henne zeichnen, Vogel und Eisenbahn zeichnen, hab ich gesehen im Traum, hab ich nicht vergessen.
Ida´s Bruder Ottmar mit 20 Jahren in Ungarn gefallen.