Corn Melanie
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Mein neuer Weg (Ehrenliste 2016)
Vor drei Jahren war Papa vier Wochen weg und wir, Mama, Oma und ich, haben nicht gewusst, wo er ist. Eines Nachmittags hat er angerufen und hat gesagt, er käme wieder zurück.
Weihnachten ist er bei uns geblieben und hat dann Mama gefragt, ob er donnerstags und freitags irgendwo anders schlafen darf. Sie hat gesagt: „ Was soll das, das akzeptiere ich nicht“. Dann hat er gesagt: „ Gut, dann überlege ich mir was!“ Er ist gleich aus dem Zimmer
gegangen. Im Moment habe ich nicht gewusst, auf welcher Seite ich stehen soll. Zuerst habe ich mich wahnsinnig schlecht gefühlt, weil Mama so verärgert über Papa war. Er war vorher noch nie länger in der Nacht weg. Ich konnte mir diese Situation nicht vorstellen. Mama hat erst nichts gesagt. Ich habe Mama gefragt, was es heißt, über Nacht wegzubleiben. Sie hat gesagt, sie würde es mir nicht sagen. Dann war ich wieder still.
Von Mama habe ich erfahren, dass der Papa zu ihr gesagt hat, dass er sie nicht mehr liebt, sondern nur noch mag. Papa hat mich dann zu sich in das Wohnzimmer geholt und mir erklärt, dass er auszieht, weil er Mama nicht mehr liebt und dass er eine Freundin hätte. Aber mich würde er nach wie vor gern haben und lieben, aber Mama nicht mehr. Er hat dann nachher gesagt, das käme in den besten Familien vor und sie hätten sich aus einander gelebt. Und wenn ich Lust hätte, könnte ich ihn am Wochenende bei seiner Freundin besuchen kommen. Das war Anfang Jänner.
An Silvester haben wir alle noch zusammen Karten gespielt. Dort dachte ich, es sei alles wieder in Ordnung. Und jetzt bin ich aus allen Wolken geflogen. Ich bin traurig gsi, und böse auf den Papa, weil er gehen wollte und uns Schnall auf Fall einfach so allein lässt. Ich habe mir gedacht, wie stellt er sich das vor? Mama ist doch krank, sie kann doch nicht alleine in die Stadt gehen. Soll ich jetzt für alle kochen, Oma begleiten, Mama begleiten und auf mich selber schauen, auch noch. Ich musste erst mal selber überlegen, wie kriege ich das hin?
Und dann ist der Tag gekommen, an dem er dann wirklich ausgezogen ist. Es war ein Samstag, da war ich zuhause. Oma war krank, ich musste auf sie schauen. Am Anfang habe ich mich gut gefühlt und war stolz auf mich, weil ich so viel helfen konnte. Mama ist es von Woche zu Woche schlechter gegangen. Sie hat die gleiche Behinderung wie ich, Muskeldystrophie. Ihre Muskeln haben sich aufgelöst und sind zu Gewebe geworden und ihr Körper ist eingefallen. Auf einmal hat sie den Kopf nicht mehr heben können. Sie war sehr schwach, hilflos und irgendwie immer traurig. Sie hat sich an mir festgehalten. Ich war ihre Stütze.
Manchmal habe ich mich in die Enge getrieben gefühlt. Wenn ich es nicht mehr ausgehalten habe, bin ich in die Stube Fernsehen schauen gegangen. Von meinem Freund habe ich Unterstützung bekommen. Er hatmir auch an den Wochenenden mit Mama und Oma geholfen. Papa hat uns noch eingekauft.
Eigentlich wollte ich nichts mehr von ihm wissen. Aber dann habe ich mir gedacht, ich muss mich wieder mit ihm versöhnen. Ich wollte noch Kontakt zu ihm haben. Darum habe ich ihn angerufen und ihn gefragt, ob wir nochmal reden können. Wir haben dann daheim in der Küche miteinander geredet. Er hat sich darüber gefreut, dass ich mich bei ihm gemeldet habe. Es war gut für uns beide.
Drei Mal in der Woche ist dann der Krankenpflegeverein zu Mama und Oma gekommen, hat sie geduscht, verbunden und mit ihnen geredet. Zweimal in der Woche ist der Mohi gekommen, bügeln und putzen. Und Mamas Freundin war einmal in der Woche da. I hab mir zuerst denkt, jetzt muss ich alles übernehmen, was Papa für uns gemacht hat. Dann habe ich gemerkt, dass ich das nicht alles kann. Ums Essen habe ich mich am Wochenende gekümmert. Erst war es schwer, aber mit Anweisungen von Mama ist es gut gegangen.
Mama hatte dann die Idee mit der Caritas Wohngemeinschaft und ich sollte Mal in der WG Vinzenz schnuppern. Sie wollte, dass ich mir das mal anschaue und nicht gang fremd bin, wenn ich mal eine brauche.
Im ersten Moment habe ich mir gedacht, sie will mich abschieben und ich hab sie gefragt, ob sie mich nicht mehr daheim haben will. Aber sie hat gesagt, nein, das ist nicht so. Sie hat gesagt, ich soll das mal auf mich zukommen lassen und mal ummi gehen. Erst hab ich immer gemault, doch dann hat sie einfach einen Termin für mich ausgemacht und mir gesagt, wann ich kommen kann. Ich habe gesagt: „ Ich geh nicht!“ Sie hat gesagt, sie sitzt am längeren Hebel als ich und schließlich habe ich zweimal geschnuppert. Es war interessant, entspannend und jedes Mal schön. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, als es war.
Eine Zeitlang bin ich dann noch daheim gsi. Papa hat mich dann gefragt, ob ich nicht zu ihm ziehen will. Das habe ich Monika, meiner Betreuerin im Sprungbrett erzählt. Sie hat
mir geraten, in eine Wohngemeinschaft zu gehen, sonst würde ich mich bei Papa eingewöhnen und müsste mich dann wieder für die WG umgewöhnen, wenn es nicht klappt. Sie hat gesagt, ich soll mir überlegen, ob ich in die WG Vinzenz oder in die WG Lea gehen will. Denn in der Lea seien die Bewohner jünger und in meinem Alter. Sie hat mir geraten mir das mal anzuschauen und dort zwei Wochen zu schnuppern. Mama, Oma
und ich haben dann mit dem Case Manager der Caritas gesprochen und jedes Mal, wenn ich den Stellenleiter von der WG auf der Straße getroffen habe, hat er mich gefragt, wann ich mal zu ihnen schnuppern komme.
Anfang August war ich mit Papa dort und habe mir alles genau angeschaut. Wir kommen gut miteinander aus und haben täglich Kontakt.
Und dann, am dreißigsten August 2015 war es soweit. Ich wollte für zwei Wochen in der Wohngemeinschaft einziehen und schnuppern. Nach zwei Tagen hat es mir so gut gefallen, dass ich nicht mehr weg wollte. Mein Entschluss stand fest. Ich wollte sofort bleiben, denn ich war hier gelöst und einfach zufrieden. Ich hab mich hier unter den jungen Leuten wohl
gefühlt. Die BetreuerInnen waren jung und die BewohnerInnen warengleich mit mir verbunden. Sie haben mich gut aufgenommen. Ich habe die BewohnerInnen schon länger gekannt. Sie waren in meinem Alter und wir haben uns gleich gut verstanden.
Papa war über meinen Entschluss begeistert. Mama hat sich im ersten Moment gesträubt. Sie hatte Angst, dass sie mich verliert und wollte, dass ich jedes Wochenende nachhause komme. Das habe ich dann auch gemacht. Zuhause bei Mama und Oma lebte mittlerweile eine 24StundenHelferin. Sie schaute gut auf die beiden und ich durfte nichts mehr tun.
Das war ganz komisch für mich. Erst habe ich die letzten Monate alles gemacht und jetzt plötzlich nichts mehr. Ich habe nur noch rumgesessen und blöd in die Luft geschaut. Ich habe mich leer gefühlt und habe mir ab und zu selber einen Kaffee gekocht. Das durfte ich noch. Mama hat viele Ängste gehabt und dachte, ich fühle mich in der WG nicht wirklich wohl.
Oma hat auch immer gesagt, bleib da. Ich habe ihnen dann einfach klar gesagt: „Ich wohne jetzt nicht mehr hier zuhause, ich wohne jetzt fix in der WG Lea!“ Und dann bin ich eine viertel Stunde später in die WG gegangen.
Christine, sie kannte ich schon vom Boccia, ist dort gleich meine beste Freundin geworden. Sie war begeistert und hat sich sehr gefreut, als ich in der WG eingezogen bin. Mittlerweile sind wir richtig eng befreundet und geben uns gegenseitig Halt. Sie vertraut mir ihre Probleme und Sorgen an und ich ihr auch meine.
Oma wohnt jetzt im Pflegeheim und ich gehe sie oft besuchen. Mama ist schon im September 2015 plötzlich gestorben. Ich hatte es schon geahnt, weil sie nicht mehr so gut beieinander war und ihre Kräfte sie verlassen haben. Wir haben vorher auch noch öfters miteinander über die WG geredet. Sie hat sich nachher dann doch noch darüber gefreut,
dass ich mich so schnell eingelebt habe und konnte mich dann loslassen. Ich bin selbstbewusster und selbständiger geworden und rede viel mehr, als früher, denn in der WG Lea ist immer was los.
Als Mama gestorben ist, hat mir die WG Halt gegeben. Aber dort konnte ich mich nicht von Mama verabschieden, das konnte ich nur daheim in unserer Wohnung. In unserer Wohnung habe ich mich wohl gefühlt und Mama auf irgendeine Art gespürt, obwohl sie gestorben war.
Aber jetzt ist unsere alte Wohnung leer und fast unheimlich und die WG ist mein neues Zuhause, mein Daheim. Und vielleicht schaffe ich es sogar, dass ich in zwei, drei Jahren alleine in einer Wohnung leben kann.
Meine Beziehungsgeschichte (Ehrenliste 2009)
Vor 15 Jahren wohnte im selben Haus wie ich ein kleiner Bub, den ich
immer auf dem Balkon gesehen habe. Oft ist ein Rettungswagen
gekommen und hat ihn ins Spital gebracht.
Ich war damals 13 Jahre alt und wunderte mich, wieso der Notarzt so oft
zu ihm kommt und ihn mit nimmt und was mit ihm wohl los ist? Ein
Nachbar hat uns dann erzählt, er hätte Wasser im Kopf und einen
Überdruck. Darum musste er so oft ins Krankenhaus. Meine Mama hat mir
erklärt, dass ein Wasserkopf für einen Menschen gefährlich ist. Wenn der
Druck hoch ist, muss das Wasser entfernt werden.
Nach 5 Jahren sind meine Familie und ich weggezogen. Dann habe ich ihn
aus den Augen verloren und ihn nach Jahren in unserer Werkstätte,
während der Ferienfreizeit in Trier wieder neu kennengelernt. Ich habe ihn
noch gut gekannt, aber er hat sich nicht mehr an mich erinnert, weil er
damals erst 4 Jahre alt war. Gemeinsam haben wir von früher geredet.
Ich habe über meine Erinnerungen an ihn und meine Erbkrankheit,
Myotonische Muskeldystrophie, erzählt.
Seine Mama hatte ihm auch erzählt, dass wir mal im selben Haus gewohnt
haben. Meine Mama hätte mal bei seiner Mama einen Kaffee getrunken
und seine Mama auch bei uns.
Er hat jetzt ein Stäbchen im Kopf und das Wasser geht automatisch weg,
hat er mir erklärt.
Wir haben uns beide gefreut, als wir uns wieder getroffen haben.
Er ist 9 Jahre jünger wie ich und ist immer unterwegs. Ich bin bis dahin in
meiner Freizeit meistens daheim geblieben und habe gemalt und Musik
gehört, Puzzles gemacht und oft mit Mama und Oma Mensch ärgere dich
nicht, Halma und Mühle gespielt.
Als er die Telefonnummer von meinem Papa im Telefonbuch gefunden hat,
hat er Papa angerufen und ihn gefragt, ob ich zuhause bin. Ich bin
zuhause gewesen. Als ich gefragt habe, wer ist da, hat er seinen Namen,
Norbi, genannt und gefragt, ob er mal vorbei kommen kann. Seinen
Namen habe ich jetzt verändert. Ich habe Norbi dann Anfang September
an der Bushaltestelle abgeholt, da er nicht genau wusste, wo ich wohne.
Mama hat ihn bei uns zuhause zum Mittagessen eingeladen und er ist
hinterher alleine in den Zimbapark gegangen, weil ich keine Lust hatte,
den ganzen Nachmittag dort zu sitzen.
Lange habe ich dann nichts mehr von ihm gehört.
Anfang Oktober hat Norbi mich dann auf dem Festnetz angerufen. Ich
habe ihm meine Handynummer durchgegeben und ab da hat er mich
täglich am Abend angerufen und ab November waren wir ein Paar.
Als wir zusammen waren, hat er mich dauernd angerufen. Erst habe ich
mich darüber sehr gefreut und habe meiner Freundin Sybille erzählt, dass
ich mit Norbi zusammen bin. Sie hat gesagt, sie findet es gut, dass ich
wieder einen Freund habe. Jedes Mal, wenn wir uns am Wochenende oder
unter der Woche vor der Arbeit gesehen haben, hatte ich ein gutes Gefühl.
Wir haben uns auch oft geküsst und an der Hand gehalten. Ich habe mich
dabei gut gefühlt und war glücklich, dass ich mal wieder mehr raus
komme von daheim.
Aber als er ständig 3-4 Mal angerufen hat, hat es mich genervt. Er hat es
immer weiter gemacht, immer wieder. Auch wenn ich gesagt habe, er soll
nur einmal anrufen, hat er einfach nicht zugehört. Trotzdem habe ich ihn
immer abgehört und er hat mir alle seine Probleme erzählt. Ich habe das
Gefühl gehabt, dass er sich in seine Probleme hinein steigert und ihm
erklärt, er soll sich nicht alles so zu Herzen nehmen. Wenn ich beruhigend
auf ihn eingeredet habe, ging es ihm wieder besser. Aber am nächsten
Tag am Morgen ging alles wieder von vorne los.
Er hat erst schnell gefragt, ob ich gut geschlafen habe, ich habe ja gesagt
und ihn gefragt, ob er gut geschlafen habe und dann hat er meistens nein,
ich habe nicht gut geschlafen gesagt. Und es ging mit seinen Problemen
wieder los. Das dauerte meistens eine Viertelstunde, bis er mir alles
erzählt hat. Am Wochenende haben wir uns dann regelmäßig getroffen
und sind viel Spazieren gegangen. Wir haben seinen Papa, seinen Bruder
und seine Schwester besucht und er hat mir von Papas Problemen und
seinen Problemen erzählt. Ich habe geduldig zu gehört, obwohl ich es
schon 100 Mal gehört habe. Er hat immer gesagt, er hört auf damit, hat
es dann auch gemacht, aber am Telefon am Abend hat er wieder
angefangen.
Ich habe ihn wieder abgehört und alles auf mich genommen.
Und dann kam der Februar 2009. Ich hatte in 4 Monaten 12kg
abgenommen, da ich nichts mehr essen konnte, wenn Norbi mir seine
Probleme erzählt hat. Ich dachte, ich bekomme das wieder selber in Griff.
Aber ich bin immer dünner geworden. Meine Hosen sind mir runter
gerutscht. Aber ich spürte nicht, dass ich abgenommen habe, obwohl
meine Betreuerin jeden Monat zu mir gesagt hat, ich soll auf mein Gewicht
achten. Und dann, im Februar, hat sie mit mir alles genau besprochen und
meine Mama angerufen. Es war höchste Zeit.
Die Freundschaft mit Norbi war mir sehr wichtig. Mit ihm war ich viel
spazieren und unterwegs, was ich vorher nicht kannte. Es hat mir gut
gefallen, dass ich an die frische Luft gekommen und mit anderen Leuten
reden konnte. Es hat mir auch gut gefallen, dass ich mich mit Norbis Papa
so gut unterhalten konnte. Er hat viel gefragt und ich habe einfach
geantwortet. Norbi war aber gleich eifersüchtig und wütend darüber. In
diesen Situationen hatte ich Angst.
Aber ich wollte ihn nicht verlieren, habe oft die Schuld für unsere
Streitereien auf mich genommen. Mit Mama konnte ich auch nicht mehr
reden über das, denn das war meine Beziehung. Da hat sie abgeblockt.
Ich wollte auch nicht alles hören, was sie sagt. Ich war nicht glücklich mit
der ganzen Situation, ich wollte mich aber auch nicht trennen. Doch wenn
er da war, konnte ich fast nichts mehr essen.
Als ich nur noch 38kg hatte, hat meine Mama einen Schlussstrich gezogen
und hat gesagt, bis ich wieder 45kg Körpergewicht habe, darf Norbi nicht
mehr kommen und nur noch 2x in der Woche mit mir telefonieren. Er
durfte selber die Tage aussuchen, an denen er mit mir reden wollte. Damit
war er nicht einverstanden. Ich wollte dass er mich nur montags und
mittwochs anruft und mich so unterstützt. Erst hat er so getan, als würde
er alles akzeptieren. Aber in Wirklichkeit hat er mich nur nieder gemacht.
Er hat dann noch gesagt, wenn du bis zum 09. Juni 09 keine 45kg hast,
mache ich Schluss. Er hat mich unterdrückt und ich habe mich immer
wieder erpressen lassen. Ich habe mich schlecht gefühlt, immer wieder
und immer wieder. Aber ich wollte ihn nicht verlieren.
Heute ist schon der 20.Juni und ich habe erst 4kg zugenommen und jeden
Tag achte ich auf mein Gewicht. Ich muss noch Mal 3 kg zunehmen, damit
ich auf 45kg bin. Anfangs war es sehr schwer, jetzt ist es einfacher
geworden.
Aber ich musste mit Norbi Schluss machen, damit ich mich auf mich und
meinen Körper konzentrieren konnte. Es geht mir ohne ihn jetzt gut und
ich spüre, dass es mir mit ihm schlecht gegangen ist, weil er nur an sich
selber gedacht hat. Die Beziehung mit ihm hat mir aber trotzdem etwas
gebracht. Ich habe etwas daraus gelernt. Ich lasse mich von niemand
mehr erpressen oder unterdrücken. Das ist traurig, aber das habe ich
gelernt aus dieser Beziehung.
Ich will meine Beziehungsgeschichte auch in die Öffentlichkeit bringen und
nach Wien schicken. Viele lesen Menschen sollen sie lesen können und
meine Geschichte soll ihnen Mut machen, sich zu wehren. Denn niemand
darf erpresst und unterdrückt werden.
Melanie Juni 2009
Über mi und mi Leba (Ehrenliste 2007)
Also i bin in Feldkirch gebora. I bin uf d’Welt ko und Mama hot zum Papa gset, jetzt müasan mir amol schaua obs a Maiggile oder a Büable ischt, vor lauter Fröd hon is ger net gsaha. Und sofort isch dr Papa zur Hebamm und hot gfrogat. Sie hon mi badat und a Stramplhösle azoga und hon zum Papa gset es isch a Maiggile. Denn hot dr Papa d Mama gfrogat was mansch was isch’s? D Mama hot gset a Büable. Denn hot dr Papa stolz gseht, na mir hon a Melanie!!!!!!!!!!!!!! Dr Papa hot mi als erschtes heba dürfa. D’Mama hot mir denn spöter verzellt, dass er der erschte Mensch gsi ischt, der mit mir gredet hot. Und i freu mi hüt noch, dass er der erschte Mensch gsi ischt, der mit mir gredet hot, denn er ischt min beschta Papa.
D’Mama hot ma noch müasa näha und denn hot sie mi in Arm gno und dr Papa hot alle mine Großeltara, mine Gota , min Göti und dr Onkel ganz ufgregt agruafa.
I hon i dr Zwüschazit a Bettle, Handschua, a wiesses Käpple und an jedem Fuaß a Bettfläsche kriagt,damit i net frür. I bin zwor am 24. Juli gebora, aber i bin ganz schö unterküalt gsi.
Zerscht hon mir noch bei der Oma Helen und beim Opa Alex gwohnt in der Wohnung in Bludaz. I hon zwor a eigenes Bett ket, hon aber bei Mama und Papa in dr Mitte schlofa dürfa.
Als i zwaahalb Johr alt gsi bin, sin mir umzoga und üser Bett hon mir mitgno. Dr Papa hot mir denn die ganze Wohnung zagat und s’Bett hon i glei wieder kennt. Alle sind stolz uf mi gsi, weil i des glei gmerkt hon. Und denn hon i am Wochenende bei Mama und Papa gwohnt und unter der Wocha bei Oma und Opa. D’Mama hot bei der Arbeiterkammer gschaffat und dr Papa bei dr Post.
D’Oma hot amol vu dr Mama a Kleid usgwäscht, denn hot sie zu mir gset, gang amol gi luaga, was dr Opa macht. Schnell bin i zum Opa glaufa, er ischt mit dem Kopf am Heizkörper glanat, i hon denkt er schloft. I hon ihn wecka wella und grüaft Opa, doch er hot mi nümma ghört. Schnell hon i dr Oma grüaft: „Oma kumm schnell, dr Opa rüart sich nümma!“ Denn ischt d’Oma ko und hot gluagat ob er a Wunda am Kopf hot doch do ischt nüt gsi. Gleich hot d’Oma die Rettung agrüaft. I bin erscht drei Johr alt gsi. Min liaba Opa Alex ischt gstorba. Bi dr Bärdigung bin i net dabei gsi, i bin bei anera Nochbüre gsi. D’Mama hot gset, i sei no zkli gsi. D’Oma hot mi denn spöter uf an Friedhof mitgno und döt hon i dürfa a Kerzle azünda.
Mit vier Johr bin i in Don Bosco Kindergarta ko i dr Sonnenbergstraße und hon döt mine Freundin Sybille kenna glernt, des ischt sie bis hüt bliba. Tante Amanda und Tante Gerda sind mine Kindergartatantana gsi. Sybille und i hon am liabschta dussa gschaukelt. I hon o an Freund ket, Markus hot der ghassa. I hon denn mit ihm gschtritta weil er immer dr Sybille und mir nochglaufa ischt. Noch am Kindergarta hon i ihn nia meh gsaha. I hon an kurze Hamweg ket und manchmol hot mi d’Oma alla über die Schtroß gschickt und hot uf dr andere Sieta gwartet. Amol ischt im Kindergarta a Malheur passiert, do hot mi d’Oma
Christl, Mama vom Papa, abgholt, aber Tante Gerda hot mi net wella mit go lo, weil sie sie net kennt hot. Die Großa hon diskutiert, denn hon i gset, des ischt mine Oma, denn hon sie mi mit go lo. Am Obat am siebene hot mi Mama bei dr Oma abgholt.
A jo des hon i ganz vergessa. I hon im Kindergarta mit Fingerfarba a Hus gmolat, für an Muttertag hon i Gedichte glernt und Karta selber gestaltat, i ka hüt noch a Gedicht „I bin a kline Mus mi Sprüchle ischt glei us, i wünsch dir Glück und Sega bi Sunnaschie und Rega!“
Hüt kann i immer no guat Gedichte uswendig lerna und mir guat merka. Mit andara Kinder hon i viel gspielt, vu minera Behinderung hot ma döt no nüt gmerkt, i selber o net.
Aber i hon sehr schlecht gsaha und beim Spaziarago/lofa bin i immer die letschte gsi und hon immer uf an Boda gluagat, damit i net gstolpert bin.
Sybille ischt o immer bei mir gsi, a Ziet lang ischt sie größer gsi als i, aber net lang, denn hon i sie überholt des ischt hüt noch so. A jo do fallt mir no was i, gsunga hon mir o viel und mit de andere Kinder hon i gern gjausnat. Am Schluss, des hot mir am beschta gfalla, hon mir no an Abschlussliad gsunga: „ Der Kindergarten ist jetzt aus, wir gehen alle froh nach Haus!“
Mit sechs Johr bin i in d’Vorschual ko und nochher bin drei Woche in d‘ St.Peter Volkschual ganga und hon denn in d’Sonderschual gwechslat und hon mi gfreut, dass i in dr Pause mine Freundin Sybille wieder troffa hon.
In dr Schual sind wir gemeinsam zur Frau Moosbrugger zur Physiotherapie ganga. Do hon mirs immer sehr lustig ket.
A jo amol ischt d’Sybille mit mir Ham ganga. Mine Mama hot gfrogat ob ihre Mama waß,wo sie ischt Sybille hot gset: „Jo, mine Mama waß des scho.“ Mine Mama hot denn ihre Mama agrüaft und sie hot nix davo gwißt. Mir hon d’Sybille mit anam Taxi hamgschickt. D’Mama vu dr Sybille hot mit ihre gschumpfa, denn sie hot sie scho überall gsuacht und sich Sorga gmacht.
Mir sind dicke Freundinna und unzertrennlich. Aber wenn mir gschtritta hon sind mir gsi wia Hund und Katz und net zum usheba. Amol hon mir so gschtritta dass sogär üsere Mamanas gschtritta hon. Mir hon üs am nöschta Tag wieder versöhnt und üsere Müatara hon immer noch gschtritta dia hon sich denn gschwora, dass sie nia meh wegat üs schtrieten.
So jetzt ischt mine Schualziet vorbei, im ganze bin i mit dr Vorschual elf Johr in d’Schual ganga. Dia ganze Johr hots mir guat gfalla, nur im letschte Johr do hon i gwißt, dass i bald schaffa gang, denn hon i zur Mama gset: „Mah i mag nümma in dia blöde Schual go, i hon ka Lust meh uf Schule.“ D’Mama hot denn druf gset: „Jetzt hebscht du des Schualjohr oh no durch!“ Und denn hon i durchghalta.
Im letschte Schualjohr hot dr Papa gset, i dürf am Obat so lang ufbliebe wie i will, aber am Morga muaß i ufstoh. Und denn hon is am erschte Obat glei usgnützt und bin am andera Morga fast net us am Bett ko. Aber am nöschte Obat bin i freiwillig früher is Bett ganga und bin am Morga o guat ufko.
Ab 1997 bin i in Caritas Werkstätte schaffa ganga. Am Afang noch in der großa Werkstätte und 1999 hon mir denn in der Stadt mit dem Sprungbrett -Lädele agfanga. Des ischt viel Arbat gsi. Mir hon a Schild gmolat und hon üs überlege müassa welchen Nama mir üserem Lada gen. Mir hon ihn Sprungbrett gnennt. D’Monika hot wella, dass mir alle sägen, was Sprungbrett für üs haßt. Für mi haßt Sprungbrett: „Do hinta ischt a große Leiter und vorna oba a Brett. Zerscht got ma dia Leitera ufi, denn vüri übers Brett und jetzt ka ma sich entscheida, ob ma springa will oder net. Mir sind gsprunga und hon üseran Lada eröffnat“. Denn sind Kundschafta ko und hon üs zugluagat wia mir schaffen und ab und zu ebbas koft. Des ischt am Afang gsi. Und jetzt kon immer meh Lüt und bstellen ebbas oder kofen direkt i.
I bin stolz, dass i im Sprungbrett-Lädele schaffa ka und dass dia Lüt o mit üs redan oder üs überD’Schulter luagand und net nu mit da Betreuer redan. Sie frogan üs selber wia mir üsere Produkte herstellan und loben üs oft. I denna Johra wo i jetzt schaff hon i besser mola glernt und bin viel selbständiger wora. I bemol Glas, Keramik, mol und kleb a paar hundert Karta, mol hunderte vo Silber- und Goldkontura, unterstütz d’Betreuer bi Fertigstellunga, kontrollier manchmol Produkte vu anderna, schaff überall wo i brucht wür.
Des ischt eigentli alls was i so erlediga tua und i fühl mi wichtig und sehr guat dabei. Mir sind o oft unterwegs zu Ausstellungen und Verkäufen ußer Hus und des ischt immer spannend und lehrreich.
Weil i besser reda wia schrieba ka, hot mine Betreuerin den Text für mi ufgschrieba und mina Mama hot alls in Dialekt umgschrieba, weil i immer Vorarlberger Dialekt schwätz.
Über mich und mein Leben- in „ Hochdeutsch“
Also in Feldkirch in Vorarlberg bin ich geboren. Ich bin auf die Welt gekommen und Mama sagte zu Papa, erst müssen wir mal schauen, ob es ein Mädchen oder ein Bub ist, ich hab’s vor lauter Freude noch nicht gesehen. Und sofort ist Papa zur Hebamme und hat gefragt. Sie badete mich und zog mir ein Strampelhöschen an und sagte zu Papa, es sei ein Meikele, ein kleines Mädchen. Dann hat Papa zu Mama gesagt, was meinst du was es ist? Mama sagte, ist es ein Büable? Dann sagte Papa stolz, nein wir haben eine Melanie und durfte mich als erstes halten. Mama hat mir dann später erzählt er sei der erste Mensch gewesen, der mit mir geredet hat. Und ich freue mich heute noch, dass Papa Gerhard der erste war, der mit mir geredet hat, denn er ist mein bester Papa. Mama musste erst noch genäht werden und dann hat sie mich in den Arm genommen und Papa hat alle meine Großeltern, meine Gota, meinen Göti, den Onkel ganz aufgeregt angerufen.
Ich habe in der Zwischenzeit ein Bettle, Handschuhe, eine weiße Kappe und an jeden Fuß eine Bettflasche bekommen, damit ich nicht friere.
Denn ich bin zwar am 24. Juli geboren, aber ich war ganz schön unterkühlt.
Zuerst haben wir noch bei Oma Helen und Opa Alex in ihrer Wohnung in Bludenz gewohnt. Ich hatte kein eigenes Bett, sondern hab bei Mama und Papa in der Mitte im Ehebett schlafen dürfen.
Als ich zweieinhalb Jahre alt gsie bin, sind wir ungezogen und das Bett haben sie mitgenommen. Papa hat mir dann die ganze Wohnung gezeigt und das Bett habe ich gleich wieder erkannt. Alle waren stolz auf mich, weil ich mir das gemerkt hatte. Und dann hab ich am Wochenende bei Mama und Papa und unter der Woche bei Oma und Opa gewohnt. Mama hat bei der Arbeiterkammer gearbeitet und Papa bei der Post.
Oma und ich haben einmal von Mama ein Kleid ausgewaschen. Dann sagte Oma zu mir, geh mal loagen, was Opa macht. Schnell bin ich zu Opa gelaufen. Er ist mit dem Kopf am Heizkörper gelegen, ich dachte er schläft. Ich wollte ihn wecken und rief: „ Opa!“. Doch er hat mich nicht mehr gehört. Schnell hab ich Oma gerufen: „ Oma, komm schnell, Opa rührt sich nicht mehr!“ Dann ist sie gekommen und hat geschaut, ob er eine Wunde am Kopf hat, doch da war nichts. Sofort hat sie die Rettung angerufen. Ich war drei Jahre alt. Mein lieber Opa Alex war gestorben.
Bei der Beerdigung war ich nicht dabei, ich war bei einer Nachbarin. Mama sagt, ich war noch zu klein. Oma nahm mich mit auf den Friedhof und ich durfte eine Kerze anzünden.
Mit vier Jahren kam ich in den Don Bosco Kindergarten in der Sonnenbergstraße und lernte meine Freundin Sybille kennen, mit der ich heute auch noch zusammen arbeite und befreundet bin. Tante Amanda und Tante Gerda waren meine Kindergartentanten. Sybille und ich haben am liebsten draußen geschaukelt, geschnattert und gesungen. Ich habe auch einen Freund gehabt, Markus hat er geheißen. Ich habe mit ihm gestritten, weil er Sybille und mir immer nachgelaufen ist.
Nach der Kindergartenzeit habe ich ihn nie mehr gesehen.
Ich hatte einen kurzen Heimweg und manchmal hat mich Oma alleine über die Straße gehen lassen und hat auf der anderen Seite auf mich gewartet. Einmal ist ein Malheur passiert im Kindergarten, da hat mich meine Oma Christel, Papas Mama abholen wollen, aber Tante Gerda ließ mich nicht mitgehen, weil sie Oma nicht kannte. Die Großen haben diskutiert und ich habe aber gesagt, das ist meine Oma. Dann durfte ich mit ihr nachhause gehen. Am Abend um sieben hat mich Mama dann wieder abgeholt.
Ach ja, das hab ich ganz vergessen. Ich hab im Kindergarten mit Fingerfarben ein Haus gemalt, für den Muttertag habe ich Gedichte gelernt und selber eine Karte gestaltet. Ein Gedicht kann ich heute noch auswendig:
„Ich bin ne kleine Maus, mein Sprüchle ist gleich aus, ich wünsch dir Glück und Segen, bei Sonnenschein und Regen!“
Heute noch kann ich, oder sagen wir so, ich kann heute noch gut Gedichte auswendig lernen und sie mir gut merken.
Mit den anderen Kindern habe ich viel gespielt, meine Behinderung hat man damals noch nicht so gemerkt, auch ich selber nicht. Aber ich habe sehr schlecht gesehen und beim spazieren gehen/laufen war ich immer die letzte und musste immer auf den Boden schauen, damit ich nicht stolpere. Sybille war auch immer bei mir. Eine Zeitlang war sie größer als ich, aber nicht lang, dann habe ich sie überholt. So ist es heute noch. Ach ja, da fällt mir ein, gesungen haben wir auch viel und mit den anderen Kindern habe ich gerne Jause gegessen. Am Schluss, das hat mir vom ganzen Tag am besten gefallen, da haben wir ein Abschlusslied gesungen:
„ Der Kindergarten ist jetzt aus, wir gehen alle froh nach Haus!“
Mit sechs Jahren bin ich in die Vorschule gekommen und nachher bin ich drei Wochen in die St. Peterschule gegangen. Und danach bin ich in die Sonderschule Bludenz gewechselt und habe mich sehr gefreut, dass ich meine Freundin Sybille, die ein Jahr älter ist, in der Pause wieder getroffen habe. In der Schule sind wir gemeinsam zu Frau Moosbrugger zur Physiotherapie gegangen. Da haben wir es immer lustig gehabt.
Ach ja, einmal ist Sybille sogar mit mir nachhause gegangen. Meine Mama hat sie gefragt, ob ihre Mama weiß, wo sie ist. Sybille hat gesagt:“ Ja, meine Mama weiß wo ich bin!“ Als Mama dann bei ihr zuhause angerufen hat, wusste Sybilles Mama nichts davon. Wir haben sie dann mit dem Taxi heimgeschickt. Natürlich hat Sybilles Mama ordentlich mit ihr geschimpft, denn sie hat sie schon überall gesucht und sich Sorgen gemacht.
Wir waren dicke Freundinnen und unzertrennlich, aber wenn wir gestritten haben waren wir wie Hund und Katz und unausstehlich. Einmal haben wir so gestritten, dass sich unsere Mamas auch gestritten haben. Wir haben uns am anderen Tag wieder versöhnt und unsere Mütter haben aber noch gestritten.
Die haben sich dann später aber geschworen, dass sie nicht mehr wegen uns streiten.
So die Schulzeit ist jetzt abgeschlossen, im Ganzen bin ich mit der Vorschule 11 Jahre in die Schule gegangen. Die ganzen Jahre hat es mir gut gefallen, nur im letzten Jahr, da hab ich gewusst, dass ich bald schaffen gehe, dann hab ich zu Mama gesagt: „ Mah, ich mag nicht mehr in die blöde Schule gehen ich hab keine Lust mehr auf Schule. Mama hat dann drauf gesagt: „ Jetzt hebst du dieses Schuljahr auch noch durch!“ Und dann habe ich durchgehalten. Im letzten Schuljahr hat Papa mir gesagt, ich darf abends so lang aufbleiben wie ich will, aber am Morgen muss ich aufstehen. Und dann hab ich es am ersten Abend gleich ausgenützt und bin am anderen morgen nicht aus dem Bett gekommen. Aber am nächsten Tag bin ich freiwillig früher ins Bett gegangen und am Morgen auch früher aufgekommen.
Ab 1997 bin ich in die Caritas Werkstätte Bludenz arbeiten gegangen. Anfangs noch in die große Werkstätte und 1999 haben wir dann i n der Stadt mit dem Sprungbrett- Lädele begonnen.
Das war viel Arbeit. Wir haben auch ein Schild gemalt und mussten uns überlegen welchen Namen wir unserem Laden geben. Wir haben ihn Sprungbrett genannt. Monika wollte, dass wir alle sagen, was Sprungbrett für uns heißt. Für mich heißt Sprungbrett: „ Da ist hinten eine große Leiter und vorne oben ein Brett. Zuerst geht man die Leiter hoch, dann nach vorne über das Brett und jetzt kann man sich entscheiden, ob man springen will oder nicht. Wir sind gesprungen und haben unseren Laden eröffnet“.
Dann sind Kundschaften gekommen und haben uns zugeschaut wie wir schaffen und ab und zu etwas gekauft. Das war am Anfang. Und jetzt kommen immer mehr Leute und bestellen etwas oder kaufen direkt etwas ein.
Ich bin stolz, dass ich im Sprungbrett-Lädele arbeiten kann und dass die Leute auch mit uns sprechen oder über die Schulter schauen und nicht nur mit unseren Betreuern reden. Sie fragen uns selber wie wir unsere Produkte herstellen und loben uns oft. In den Jahren wo ich jetzt Arbeite habe ich besser malen gelernt und bin viel selbständiger geworden. Ich bemale Glas, Keramik male und klebe einige hundert Karten, male hunderte von Silber- und Goldkonturen, unterstütze die Betreuer bei Fertigstellungen, Kontrolle manchmal Produkte von anderen, arbeite überall, wo ich gebraucht werde.
Das ist eigentlich alles was ich so erledige und ich fühle mich wichtig und sehr gut dabei.
Wir sind auch oft unterwegs zu Ausstellungen und Verkäufen außer Haus und das ist immer spannend und lehrreich.
Da ich besser reden als schreiben kann, hat meine Betreuerin diesen Text für mich aufgeschrieben und mein Papa hat alles in Dialekt umgeschrieben, da ich immer in Vorarlberger Dialekt spreche.