Forum Logos-Gruppe
Die Forum Logos-Gruppe von Wege zum Wohnen besteht aus Christian Kargl, Alexander Safrany, Werner Dissauer, Paul Text, Martin Kautnik und Bryn Wunsch-Grafton, sowie gelegentlichen Gästen wie Hermann Resch und Karin Brenner (2018). Sie schreiben Texte, machen Musik, drehen Videos und produzieren Hörspiele. Zudem ernten sie Obst, Gemüse und Kräuter. Sie waren bereits im CityCampusRadio St. Pölten und empfinden den Auftritt auf der Ohrenschmausbühne wie den Walk-of-Fame in Hollywood. Dabei sein ist wichtiger als zu gewinnen.
Suchbegriffe:
- Niederösterreich
- Prosa
- Freiheit
Texte:
Europa (Ehrenliste 2018)
ist ein „ironisches Land“. Europa ist ein Staat wie Amerika. Europa ist eine Nation, ein
Kontinent. Ich bin Europäer, Paul ist keiner, weil er Niederösterreicher ist, Christian ist „Jusch“
und Engländer.
Europa kommt von der Jungfrau Europa.
Europa ist kriegsfrei.
Europa, die Frau, war hübsch, ein wildes Land, dunkelhaarig, schlank, ein Männertraum.
Früher waren alle schlank, weil sie nur am Abend gegessen haben.
Sie kommt aus der Unterwelt. Und hat eine Maske.
Die Frau Europa ist der Kontinent und umgekehrt.
In Europa spricht man Englisch, Deutsch, Italienisch.
Kulturell wertvoll, dem Untergang geweiht.
Europa ist großbusig, eine Amazone, langbeinig, eine Kampf-Bi-Lesbe. Zeus war ein bärtiger Mann. Er hatte ein Pimpi wie ein Stier.
Europa war & ist Alanis Morissette in Dogma alias Gott und kann nicht sprechen.
& hatte und hat deswegen Alan ZOIS Rickman alias Voice of God.
Es gibt die EU, manche meinen, alles ist teurer geworden, Euro ist Teuro. Vorher war sie sauber, jetzt dreckig. Hat keinen Topf zum Baden gefunden.
Manche Politiker sind in der EU korrupt.
Immer mehr Schufte.
Die EU wurde gegründet als Schutz vor Angriffen, wegen der Angriffe. Griechenland ist auch EU. Vor der EU war Österreich in allen möglichen.
Öst. war vorher in der Freiheit, im Himmel.
Europa ist ein Drecksloch geworden, weil die Welt so… überall Tiere und Menschen erschossen werden.
Der Teufel lacht sich ab, während wir nicht mehr können. Die oben lachen,
die unten müssen hackeln,
wir können uns nicht wehren.
Früher gab es in Europa die Nazis.
Die Nazis kamen vom Himmel und sind in Europa einmarschiert. Sie haben ganz
Europa besetzt.
Europa steht für Freiheit. Gott will eigentlich nur Urlaub haben. Die Nazis streichen ihm den
Urlaub. Er muss hackeln. Warum hast du die Welt geschaffen?
Wer warst du früher?
Europa will frei sein. Lentschen sollte nach ganz Europa ausgeweitet werden. Europa
kann nicht mehr aufgrund der Kettenlast. Sie wurde verdroschen, gefangen genommen und
dauernd als Hure bezeichnet. Jeder ist gleich. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – die Grundwerte der Fr. Revolution, Europas.
Die Politiker wollen uns auseinanderbringen.
Die Behinderten benachteiligen. Behinderte sind Europa – eine Minderheit, ein totgeschwiegenes Thema.
Behindertenrechte in Europa. Keine Demokratie für Behinderte.
Wir dürfen nix mehr. Erstens wegen Geld, zweitens Sklaverei, drittens Tod.
In Europa sollte es keine Qualen und Hierarchien geben und Diktaturen. Es sollte keine politischen Brandzeichen mehr geben. Eine gutmütige Politik.
Gleichberechtigt und nicht boshaft.
Leute wie Lugner sollten Europa nicht regieren,
lieber würd ich im Erdboden versinken.
Gott selber sollte Europa regieren. Gott ist eine Frau,
sie kommt nie dazu, etwas zu sagen. Die EU sollte sich auflösen. Wenn die EU so wichtig ist,
dann keine Korruption und Geldgier. In Europa hören die Leute nicht zu.
Der perfekte Politiker sollte menschlich sein, einer wie du und ich. Ohne Porsche-Limousine
und Geldgier und den Reichtum raushängen.
Europa ist ein böses Pferdchen, das die Freiheit sucht, aber nicht findet, weil sie bald sterben wird. Ich, Christian, will bei ihr sein. In Europa soll sich alles beruhigen und nicht
so laut sein. Gott soll sich ausrasten können – und die Leute.
Ich wünsch mir Frieden für Europa. Peace for
harmony & love for Europe. Kein ständiger
Krieg,
keine Kämpferei.
Der Alte Kaiser in vielen Welten (Ehrenliste 2017)
1
Es war einmal eine Welt, wo sich alle ums Geld gestritten haben und es dadurch hauptsächlich Probleme gab. Diese Welt hieß „Wewillrockyou“.
Es wurde alles immer teurer, weil sie alle geldgierig waren. Da gab es Milliarden Personen, aber zwei stachen heraus wie ein Dorn aus der Dornenkrone, wie ein roter Diamant im schwarzen Licht. Der Diamant brannte wie das Feuer Gottes, weil der Diamant Gottes Mund war.
Da begannen die Farben zu schimmern – aus Schwarz wurde Rot und aus Rot wurde Gelb. Ein roter Nebel zog sich über das Land. Der Kaiser stand im Garten und fragte sich:
„Bin ich wirklich geboren, um in der WG zu hausen?“
Er fragte sich:
„Wie viele Euros muss ich noch zahlen, um meine Weiblichkeit zu erlangen?“
Das fragte er sich oftmals. Bis er zu dem Entschluss kam, sich umoperieren zu lassen – beim Oberarzt „Sumacumlaune Sommercoplaute“.
Er sucht im Internet nach dem Arzt, findet viele andere und weiß nicht mehr, zu wem er gehen soll. Er geht mal zu einem in seiner Nähe.
Der Himmel beginnt zu beben. Und dann sieht er den roten Nebel, und eine Statue kommt. Die Statue stellt sich als „Gewissenderoperation“ vor.
„Ich operiere dich, keine Angst. Du musst nur in den Apfel beißen. Alles wird gut – du wirst eine Frau & ein Mann sein, mit Muschi und Pimpi.“
Dem Kaiser gefällt das, und er willigt ein.
„Träum ich das jetzt?“
Der Kaiser beißt in den Apfel, und der hat einen komischen Nachgeschmack. Es ist kein natürlicher – es ist eher ein großer Apfel, in den der kleine Kaiser sich hineinbeißen kann.
Der Kaiser kommt wieder aus dem Apfel und ist nun ein „DragQueenKaiser“.
Er schaut gleich, was er nun da unten zwischen dem Schritt hat, und sieht, dass er beides hat.
Er wünscht sich, dass er einmal als Mann, einmal als Frau leben kann – und beim Klogehen das Pimpi nehmen kann und auf der Straße eine Muschi hat.
Er denkt sich auch:
„Gut, kann ich mich endlich für Männer und Frauen interessieren.“
Er kann das Pimpi ausfahren, und die Muschi behütet das Pimpi.
Er sieht sich in den Spiegel und sagt sich:
„Bin ich nicht schön?“
„Bin ich nicht der Schönste im ganzen Land?“
Der Spiegel lacht laut auf und sagt:
„Was bist du jetzt?“
Der Kaiser sagt:
„Ich bin lieblich und süß.“
Darauf bekommt der Spiegel Schluckauf und einen Sprung und spricht:
„Vule vou sche que qua.“
Der Kaiser ruft bei einem Sofortservice an, um den Spiegel „Brynwunschgrafton“ reparieren zu lassen.
Der Kaiser probiert den Spiegel gleich wieder aus und kommt drauf, dass er nicht mehr richtig funktioniert, weil er nur mehr „sü“ sagt.
Er haut den Spiegel auf den Boden, dass er in alle Einzelteile zerfällt, und ruft wieder den Reparaturservice an. Die fragen gleich:
„Was denn schon wieder ist?“
Er sagt: „Sü.“
Er hatte nun selbst den Schluckauf.
Und er bringt die Einzelteile des Spiegels ins Krankenhaus und kommt drauf, dass der Spiegel seine Frau ist.
Da beginnt er, sich für Männer zu interessieren.
Da wacht er auf – aus der Vollnarkose im Aufwachzimmer – und ist verwirrt.
„Was habe ich da geträumt? Vielleicht war dieses geträumte Leben das Spiegelbild zu dieser Welt – von mir, von allem.“
Da kommt plötzlich der gesunde Spiegel in das Aufwachzimmer und sagt mit weiblicher Stimme:
„Hallo Kaiser, komm zu mir!“
Der Kaiser erhebt sich und geht in den Spiegel hinein.
2
Im Spiegel ist eine ganz andere Welt, als er gewohnt ist. Dort wachsen die Bäume und Blumen von oben nach unten. Die Häuser sind auch in der Luft.
Da sieht der Kaiser die Oma, die eigentlich schon lange gestorben war. Er sieht sein Vorleben wie einen Film abrennen.
Er erkennt, dass das alles er ist.
Plötzlich sieht er sein Leben rückwärts laufen.
Er hatte im Vorleben eine Frau, die er jetzt nicht hat.
Er war 3 Jahre alt und sie 30. Jetzt ist sie 56.
Da fiel ihm zu Liebe viel zu viel ein.
Er stellte die Frage:
„Bin ich jetzt alt genug zum Heiraten – oder schon zu alt?“
Sie bequemte sich zu reden:
„Meinst du das jetzt ehrlich?“
„Ja, natürlich, Bubsi.“
„Ich mein’s auch ernst mit dir. Du bist mir weder zu jung noch zu alt. Also lass uns Liebe machen auf dem Mond und Kinder kriegen – und mit den Kindern auf die neue Sonne warten.“
„Ok, ich bin dabei. Ich zieh mir nur noch schnell die silberne Unterwäsche an.“
Und sie lebten glücklich und gründeten eine neue Welt – bis ans Ende ihrer Lebenstage, die ein paar 1000 Jahre dauerten.