Hier sieht man Monika Hochgruber

Hochgruber Monika

Mein Name ist Monika Hochgruber, ich bin 1961 in Bruneck geboren und wohne in Reischach. Ich habe die fünfjährige Kunstschule, die vom Weiterbildungsverein GRAIN angeboten wurde, besucht.
Seit 2011 arbeite ich in der Kunstwerkstatt Akzent als Künstlerin. Dort machen wir Kunstprojekte in den Bereichen Malerei, Zeichnen, Texten, Theater, Fotografie und Musik. Bei der Musikband Miteinanders bin ich die Hauptsängerin und darauf bin ich sehr stolz. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen und ich gehe gern in die Stadt. Ich liebe es, in den Urlaub zu fahren, zum Beispiel ans Meer.
Mein Traum ist es, einmal nach Dänemark zu fahren und mir dort alles anzusehen.

Suchbegriffe:

  • Leben mit Behinderung
  • Liebe
  • Südtirol- Italien

Texte:

Wenn... (Ehrenliste 2025)

Mein Name ist Monika, ich bin 63 Jahre alt. Von Beruf Krankenschwester. Als Krankenschwester muss man Fieber messen, Spritzen machen, Blut abnehmen, mit dem Arzt reden und schwierige Wörter kennen. Die Schule hätte ich wohl nicht geschafft. Vielleicht hätte ich Theaterlehrerin werden können, so wie Helle.

Wenn… ja, wenn ich nicht mit 5 Monaten Meningitis gehabt hätte. Kopfweh und starke Mittelohrentzündung. Meningitis, hat der Arzt der Mutter erzählt, lässt Gehirnzellen absterben. Die hätte ich aber gebraucht fürs leichter lernen. So war für mich das Rechnen sehr schwierig. 

Statt Krankenschwester bin ich nun Malerin. Ich zeichne Bäume mit starken Farben. Ich mag meine Arbeit, aber mit 65 Jahren höre ich auf. 

Dann mache ich nur noch Hausarbeiten. Ich werde das Zimmer herrichten, Bad putzen und manchmal auch die Schuhe. Die Katze muss ich täglich füttern. Da gibt es den ganzen Tag genug zu tun. Als Rentnerin mache ich mir das Leben vergnügt mit Günther. Günther ist mein Freund, schon seit 20 Jahren. 

Wenn ich keine Meningitis gehabt hätte, hätte ich aber auch keine Kinder gewollt, das macht nur Schmerzen. Aber einen Mann hätte ich geheiratet. So war das Heiraten für Günther und mich schwierig. Meine Mama hat immer gesagt, dann müsste ich auch noch auf meinen Mann schauen. Gernhaben kann man sich auch so.

Dann haben Günther und ich, statt zu heiraten, eine Freundschaftsfeier gemacht. Ich war sehr schön, mit meinen neuen Kleidern und der Blume im Haar. Ich habe einen besonderen Freundschaftsring von Günther bekommen und die vielen Gäste haben geklatscht.

Etwas würde ich aber schon gern vor dem Pfarrer versprechen. Ja, würde ich sagen, wenn er mich fragt, ob ich Günthers Frau sein will, bis dass der Tod uns scheidet. 

Wenn der Ehemann stirbt, ist man Witwe. Wenn der langjährige Freund einmal stirbt, heißt man immer noch gleich. Aber in beiden Fällen schaut man traurig aus, ohne seinen geliebten Menschen.