Hochmüller Silvi

Frau Silvia Hochmüller absolvierte ihre Schulpflicht in der Landesonderschule St. Isidor und St. Pius und arbeitete anschließend in den Werkstätten St. Pius im Bereich Handwerk und Montage. Sie setzt technische Kleinteile zusammen und nahm an der Bildhauergruppe teil, wobei sie kreative Geschichten zu ihren Skulpturen erfand.

Seit 2011 ist sie in der Literaturgruppe von St. Pius aktiv, besucht regelmäßig die Jongliergruppe und nimmt an den Special Olympics im Tischtennis teil, wo sie 2018 Silber gewann. In ihrer Freizeit singt sie im Chor St. Pius.

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Texte:

Luftsprung (Schokopreis 2022)

Es war so viel drinnen im Herzsack, es war dick wie ein aufgeblasener Luftballon.
Zusammengeräumt ist jetzt wieder, da bin ich glücklich, so glücklich.
Dann wird das Herz hupfert, dann kommt der Luftsprung.

Die bunten Farben (Ehrenliste 2020/21)

Die bunten Farben sind so schön.

Hell und klar sind die Farben, so ein Farbenspiel.

Die Farben sucht die Natur aus.

Am meisten gefällt mir das Hellblau.

Dunkelblau ist sowieso drinnen, das dann heller wird.

Das die Farben richtig scheinen, das Strahlen und glänzen, das macht die Sonne.

Es wird strahlend himmelblau.

Die Sonne steht jetzt auf. Ab und zu ist die Sonne faul, zu faul zum aufstehen.

Die Sonne ist gelb, hie und da, wenn man genau schaut, ist da ein Schatten von den Wolken.

Zuerst ist es rot, rose gewesen, dazwischen ist das blau gewesen. Zwischendurch war es weiß-grau, von den Wolken, von links und rechts, wie bei einer Schiebetür.

Die Farben mischen sich umeinander. Die Farben bei der Sonne mischen sich so schnell.

Hie und da spielen die Farben verrückt, weil der Nebel dazu kommt.

Ich sage immer Nebelsuppe, weil die schluckt alles. 

Wenn die Farben weg sind, kommt die Angst hervor, weil die Farben keine Kraft mehr haben.

Das spüren auch die Menschen, die Natur und die Tiere. Allgemein spüren sie das.

Farben spielen eine Rolle, es geht auf und ab.

Farben bringen mehr Kraft, motivieren sagt man auch.

Mit Farben kann ich spielen, ich darf sie nicht auslassen.

Im Winter habe ich sie auslassen müssen, weil es nicht anders gegangen ist. 

Die Alten habe ich zu Silvester ausgelassen und die Neuen geholt.

Die Neuen sind gekommen. Jedes Jahr wird ausgewechselt.

Die neuen Farben muss ich aktivieren, sie sind noch nicht ganz da.

Die Farben müssen viel lernen. Die Farben brauchen Zeit. Sie müssen lernen was die Alten gemacht haben. Wie ein Zivildiener, oder ein neuer Betreuer. Die müssen lernen umgehen. Wie man mit mir umgeht. Sie sollen bei mir bleiben, nicht davon rennen.

Gewisse Farben passen zusammen, man muss schauen, dass es nicht zu bunt wird. 

Ein paar Farben sind bei mir. Die Strahlung der Farben, die Magiestrahlen, die Regenbogenfarbenstrahlung, die Schönste, das ist eine von meinen.

Die Regenbogenfarbenstrahlung möchte ich dazu tun in mein Herz, in meine Seele.

In meinen Körper eigentlich. Das kann ich mein Leben lang erhalten. Das probiere ich. Farben sind gut.

Beim Wasser sind auch Farben dabei. Das spiegelt von der Sonne herunter, im Licht sieht man die Farben. Wenn die Sonnenstrahlen herunterschauen auf das Wasser ist es wie ein Spiegel. Dann kommen die Farbenstrahlen in das Wasser.

Sogar im Meer ist auf einmal türkisgrün, blau, gelb und weiß. Voll schön.

Da möchte ich hin. Farben sollen immer bei mir sein. 

Das brauch ich. Man muss mit den Farben leben können.

Ich sitze gern in den Farbenstrahlen, in der Sonne. 

Sonne gibt Wärme, wir brauchen Wärme.

Herz denken (Ehrenliste 2018)

Herz denken ist sehr wichtig, weil es gesund ist. 

Weil man positiv denken muss, man muss was Gutes denken. 

Man muss mit dem Kopf und mit dem Herz denken, miteinander. 

Miteinander sind wir stark, Kopf und Herz.

 

Beim denken stirbt dann alles ab, wenn es die Hoffnung nicht gibt. 

Die Hoffnung kommt vom Himmel, weil es so ist. 

Das Herzdenken braucht viel Ruhe und Luft zum Atmen. 

Das Herz atmet durch die Lunge aus und ein. 

 

Das Herz soll geheim halten, irgendwas. Alles verrät das Herz auch nicht.

Die Gedanken kommen vom Kopf, sie gehen überall hin. 

Als erstes eine Runde auf die weite Reise, im Piusgelände, und dann wieder zurück in den ganzen Körper hinein, von oben nach unten. 

Der Körper fühlt sich wohl.

 

Herz und Kopf arbeiten zusammen. Alleine vom Kopf schafft man es nicht. 

Das ist viel zu stark. Das geht auf die Nerven, das ist nicht gut. 

Ohne Herz geht es nicht, das funktioniert nicht, weil man keine Gefühle hat. 

Ich brauch ein Gefühl, zu spüren das Leben. 

Das geht vom Kopf alleine nicht, das geht vom Herz alleine nicht. 

 

Körper alleine kann man vergessen.

Die Gefühle braucht man. 

Sie sind aber ein bisschen schwierig, sie sind ein bisschen komplizierter, sie sind nicht so leicht.

Auf der einen Seite weis man nicht, ob ich fröhlich oder traurig bin. Die Gefühle sind fast gleich. Da tu ich mich schwer.

Ich kann nicht unterscheiden was ich hernehmen soll?

Beides zusammen muss sein. 

Ich kann das nicht trennen, nein das geht nicht. 

 

Meine Lieblingsgefühle hab ich verschwinden lassen. 

Die hab ich in den Sommer geschickt. 

Die Seele (Hauptpreis 2015)

Meine Seele läuft mit immer davon.

Das merke ich, das krieg ich mit.

Die Seele hat keine Füße, die Seele hat Flügel.

Die Seele muss mit mir reden.

Ich war nicht einverstanden als meine Seele gegangen ist. Ich hole sie mir zurück. Nächste Woche.

Das geht mir auf die Seele, das geht mir auf die Nerven.

Mein Herz ist durcheinander.

Ich soll mich nicht fallen lassen, sonst wird es nichts.

Sonst bricht die ganze Seele zusammen. Wie ein Erdbeben, ein Vulkan.