Schörghuber Alois

Mein Name ist Alois Schörghuber. Ich bin 45 Jahre alt und wohne am Land, in Wolfsbach. Ich bin in die Sonderschule in Haag gegangen. Ich arbeite in der Musikgruppe am Kunsthof Seidenberg. Bei der Lebenshilfe Niederösterreich. Wir haben dort eine Band, die heißt „Musiksalat. Ich singe. Ich spiele Keyboard und auch eine Quetschn (Ziehharmonika). Bei der Musik komponiere ich auch eigene Texte. Mit 16 Jahre bin ich auf einmal blind geworden. Mein Hobby sind Musik hören. Singen, Musik hören, Ziehharmonika spielen. Ich liebe meine Tiere. Ich habe Wellensittiche. Ich fahre gerne in Urlaub. Mit meinem Papa bin ich immer viel unterwegs. Ich bin für Alles zu haben, was Spaß macht. A Gaudi machen! Des taugt ma!

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Texte:

Die Büda in mein Kopf (Ehrenliste 2024)

Fria’a hob i´Ois gseng. Auf amoi is‘ immer finstara woa’n. Heit bin i‘ blind. Owa a blind konn i‘ die Wöd seng.

Die Woikn om Himmel. Die san‘ sche. Wenn d‘ Sunn gscheint hot‘ und da Himmel woa blau. Wenn die Bam ogfonga hob’m zum bliahn und ois grea woan is‘. Des woaß i‘ no heit.

Am Kirtog domois woa ois no guat. Die Leit hob‘ i no olle g’seng. Da Rummelplatz, die Foahgschäfte. Heit foah i‘ a‘ no damit. D´Leit san öder woan, Monche vo eana san a scho gstorm‘. Für mi sans no so jung wia fria’a.  Aus da Vergangenheit kemman die Büda in mein Kopf. Die Leit vo‘ domois siag i‘ donn wieda. 

I bin am Bauernhof aufgwoxen. Die Tiere hob‘ i‘ gseng. Heit sans‘ no die Büda vo fria’a. I siags wia’s fria’a ausgschaut hob’m. Diese Büda san no imma in mein Kopf. Wonn i‘ a‘ Pferd wiehern hea. Donn siag i‘ s‘ wieda. Die Büda in mein Kopf.

I‘ konn nix seng., owa i‘ hea Ois. Die Gansln, wenns schnattern. Den Hund wenn a böd. Des Pferdl wanns wiehad. Donn siag i‘ wieda. Die Büda vo‘ domois in mein Kopf.

I‘ konn Olle am Geruch erkenna, wenn Jemand vorbeigeht. I‘ hea on die Schritt, wer on mia vorbeigeht. A jeda Mensch hot an ondan Schritt, an ondan Takt beim Gehn. A jeder Mensch geht ondas. So siag und erkenn i‘ die Menschen.

Die Musi woa ma scho imma wichtig. Mit die ondan Kinda hob‘ i‘ scho vü‘ gsunga. Wenn i‘ Musi moch oda hea, vergess i‘ mei Blindheit. Bei unseren Auftritten hob‘ i‘ donn wieda Büda im Kopf. I‘ siag donn wieda d Leit‘, wias an da Bühne sitzn. Die Musi mocht so vü‘ guat. Die Höhen, die Tiefen, der Bass. Des taugt ma.

I‘ liab Erinnerungen, Erinnerungen san Büda in mein Kopf. Domois wia i‘ mit‘ m‘ Nochbabuam gspüt hob´. Boispün, nochrenna spün, im Summer des Schaukln, wia‘ ma uns gegenüber gsessn san und gschaukelt hom. Beim Bod’n im See. Des Wossa, wia‘ d Sunn im Wossa glitzat hot. Des san Büda die bleim ma‘ und san so wertvoi für mi. I‘ bin froh, dass i‘ des alebn hob derf’n.

Meine Eltern san oid woan. Des hea‘ i‘ an ihre Stimmen. Owa in den Büdan in mein Kopf sans no jung wie domois, ois i‘ no gseng hob‘. Die Hoffnung is‘ imma do, dass i‘ sie irgendwonn wieda siag. Und i‘ tram davo sie wieda zu seng. I‘ warat so neigierig wias heit ausseng.