Ein Projekt für Menschen mit Lern·schwierigkeiten, die schreiben wollen
In den letzten 16 Jahren hat der Verein Ohrenschmaus viele Schreib·talente entdeckt.
Aber: Es ist schwierig, mit dem Schreiben Geld zu verdienen oder im Literatur-Bereich zu arbeiten.
Viele Autorinnen und Autoren mit Lerns·chwierigkeiten möchten gerne als Schriftsteller:in arbeiten.
Darum gibt es jetzt das Projekt:
👉 Die Literatur-Botschaft
Was ist das Ziel?
– Menschen mit Lern·schwierigkeiten sollen als Autor:innen:innen arbeiten können.
– Sie sollen in der Literatur-Welt und im Arbeits·leben mitmachen können.
– Die Gesellschaft soll mehr über ihre Fähig·keiten erfahren.
– Unternehmen sollen offener werden für Menschen mit Lern˜schwierigkeiten.
Wie funktioniert das Projekt?
Drei Menschen mit Lern·schwierigkeiten werden vom Verein Ohrenschmaus angestellt.
Sie arbeiten 20 Stunden pro Woche als Literatur-Botschafter:innen.
Die Anstellung dauert ein·einhalb Jahre, das ganze Projekt insgesamt drei Jahre.
In dieser Zeit:
– Schreiben sie Texte
– Lesen sie ihre Texte bei Ver·anstaltungen vor
– Machen Praktika
– Sammeln Berufs·erfahrung
Sie werden von Mentor:innen begleitet.
Am Ende helfen wir ihnen, einen festen Arbeitsplatz zu finden – z. B. im Kultur·bereich oder in Firmen.
Was bringt das?
– Die Literatur-Botschafter:innen lernen viel, werden **selbst·bewusster** und können öffentlich auftreten.
– Sie zeigen: Menschen mit Lernschwierigkeiten haben viel zu sagen.
– Firmen lernen: Texte in einfacher Sprache erreichen neue Kund:innen.
– Ein·richtungen lernen: Schreiben kann auch ein Beruf sein!
Mehr Infos gibt’s auf der Website der Literatur-Botschaft:
Literaturbootschaft
Viele Schreibtalente wurden in den vergangenen 16 Jahren entdeckt. Im Literaturbetrieb Fuß zu fassen und damit einhergehend mit Publikationen und Auftritten Geld zu verdienen, ist aber nach wie vor schwierig. Viele Autor:innen würden sich wünschen, aus ihren Einrichtungen, die sie teilweise als segregierend und einschränkend empfinden, auszusteigen, da sie die Tätigkeiten nicht als erfüllend empfinden und lieber einer Beschäftigung als Schriftsteller:in nachgehen möchten.
Dieses Anliegen sehen wir als wichtigen Schritt der Weiterentwicklung des Literaturpreis Ohrenschmaus und für die Inklusion der Autor:innen am Arbeitsmarkt und im Literaturbetrieb.
Daher haben wir mit Unterstützung von Licht ins Dunkel Arbeitsplätze für Menschen mit Lernbehinderungen schaffen, die für jeweils eineinhalb Jahre (und darüber hinaus) als sogenannte „Literatur-Botschafter:innen“ tätig sind.
Einerseits können sie in dieser Tätigkeit ihre eigenen literarischen Fähigkeiten weiterentwickeln, Selbstvertrauen gewinnen und Erfahrungen bei Lesungen und öffentlichen Auftritten sammeln. Andererseits sind sie Sprachrohr für die Lebenswelt und Erfahrungen von Menschen mit Lernbehinderungen.
Ziele des Projekts
- Inklusion und Empowerment von Menschen mit Lernbehinderungen im Literaturbetrieb Menschen mit Lernbehinderungen soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre literarischen Talente weiterzuentwickeln und ihrer Tätigkeit als Schriftsteller:in beruflich nachzugehen – auch abseits von Wohn- und Beschäftigungseinrichtungen.
- Bewusstseinsschaffung in der Gesellschaft Menschen mit Behinderungen soll durch das Schreiben von Texten, Publikationen und öffentlichen Auftritten eine Stimme gegeben werden, um in der Gesellschaft für ihre Fähigkeiten und Anliegen Bewusstsein zu schaffen.
- Bewusstseinsschaffung in der Wirtschaft Speziell durch Lesungen in und für Klein-, Mittel- und Großunternehmen findet eine Sensibilisierung für das Potenzial von Menschen mit Lernbehinderungen statt. Diese Sensibilisierung dient u.a. der Förderung der Beschäftigung von Menschen mit Lernbehinderungen am ersten Arbeitsmarkt, speziell in den Bereichen Texterstellung und Öffentlichkeitsarbeit.
Vision
Mit dem Projekt Ohrenschmaus Literatur-Botschafter:innen sollen Arbeitsplätze für Menschen mit Lernbehinderungen geschaffen werden, die schriftstellerisch tätig sein möchten.
Es geht darum, das Selbstbewusstsein der Autor:innen zu stärken und sie zu qualifizieren, damit sie als Schriftsteller:innen selbstständig tätig sein zu können. Die eineinhalb-jährige Anstellung als Literatur-Botschafter:in bildet die Basis, um danach einer langfristigen Beschäftigung im Wirtschaftssektor oder im Kultur- und Literaturbetrieb nachzugehen.
In einem sicheren Rahmen werden zunächst ihre Talente gefördert und ihre schriftstellerische Tätigkeit durch die Anstellung entsprechend wertgeschätzt, bevor die Brücke zum ersten Arbeitsmarkt gebaut wird.
Neben der Schaffung von inklusiven Arbeitsplätzen im Kulturbetrieb ist unsere Vision, das Bewusstsein für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu stärken sowie die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen voranzutreiben. Ausschlaggebend ist dafür die öffentliche und mediale Sichtbarkeit. Daher sind der öffentlich zugängliche Arbeitsplatz und Begegnungsort im Literaturcafé am Badeschiff sowie die österreichweiten Lesungen in verschiedenen Institutionen ein wichtiger Pfeiler des Projekts.
Das Projekt Ohrenschmaus Literatur-Botschafter:innen dient als Pilotprojekt zur Stärkung der Beschäftigung von Autor:innen mit einer Lernbehinderung.
Wie funktioniert es konkret?
Drei Menschen mit einer Lernbehinderung werden mit jeweils 20 Wochenstunden als Literatur-Bootschafter:innen beim Verein Ohrenschmaus angestellt. Die Tätigkeit als Literatur-Bootschafter:in baut auf einer eineinhalbjährigen Anstellung auf und das Pilotprojekt ist mit einer Dauer von drei Jahren angesetzt.
Das erste Jahr der Anstellung als Literatur-Bootschafter:innen dient der Weiterentwicklung der literarischen Fähigkeiten der Autor:innen sowie der Stärkung von Kompetenzen, mit denen sie am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Ihr Selbstbewusstsein soll u.a. durch Lesungen und öffentliche Auftritte gestärkt werden.
Im letzten halben Jahr der Anstellung liegt der Fokus auf dem Sammeln von Berufserfahrung durch Praktika. Neben der möglichst selbstständigen Arbeit als Literatur-Bootschafter:in werden die Autor:innen bei der Jobsuche unterstützt.
Langfristiges Ziel ist die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen für Menschen mit Lernschwierigkeiten im Kultur- und Literaturbetrieb, sowie in Unternehmen und Trägerorganisationen – aufbauend auf den Kompetenzen, die sie in ihrer Tätigkeit als Literatur-Bootschafter:innen erworben haben.
So sind Menschen mit Lernbehinderungen in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen stark unterrepräsentiert, da es bisher kaum spezielle Ausbildungsprogramme gibt. Dabei hätte die Beschäftigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in diesem Bereich auch für Unternehmen klare Vorteile, wie etwa den Zugang zu neuen Kundengruppen durch Texte in einfacher Sprache.
Neben der Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt ist – abhängig von den individuellen Wünschen und Möglichkeiten – auch die Rückkehr in eine Wohn- oder Beschäftigungseinrichtung möglich. Die schriftstellerische Tätigkeit soll den Autor:innen aber auch hier erhalten bleiben und dadurch auch eine Weiterentwicklung der Einrichtung stattfinden.
Betreuer:innen aus den Einrichtungen werden durch die Mentor:innen geschult, sodass sie zukünftig die Autor:innen im Schreibprozess begleiten können. Das Schreiben kann damit auch innerhalb einer Einrichtung zu einer beruflichen Tätigkeit werden.
So wie der Südtiroler Autor Georg Paulmichl, dessen Tätigkeit in seiner Einrichtung das Schreiben war, der Bücher publiziert und Lesungen gehalten hat. Er konnte in einem sicheren Raum leben und arbeiten, und gleichzeitig durch seine Publikationen, Lesungen und Medienauftritte aktiver Teil der Gesellschaft sein und zur Weiterentwicklung der Inklusion beitragen.
Gefördert von:
