Texte von der Schreib-Werkstatt zur Gedenk-Stätte Melk (25.11.2025)
Hier kann man Texte aus unserer Schreib-Werkstatt zur Gedenk-Stätte Melk sehen.
Ein Gedenk-Ort ist ein Ort, an den Menschen kommen, um sich an etwas zu erinnern.
Dort erfahren wir mehr zum National-Sozialismus.
Wir hören von der Verfolgung von Menschen mit Behinderungen.
Und wir beschäftigen uns mit Lebens-Geschichten von ermordeten Menschen.
1. Text
Folterkammer
Hinrichtung
Zum Hingehen
Bist hingerichtet worden
O‘gricht worden
Ausgebildet wie ich den Nächsten tot mache
Keine Selbstüberlebung
Sondern wie mach ich den Nächsten tot
Sonst bin ich übers übel Leben
Und nicht wie ich den nächsten tot mach
Du hast dort nicht gelernt zu leben
Wenn ich die Menschen umbringe
Bring ich das Land um
Es gibt kein Land ohne Menschen
Wenn ich die Menschen nicht rette
Dann rette ich das Land auch nicht
2. Text: Ausbildung zum Töten
Wo bleibt denn das Menschenleben?
Nur die Höheren werden getötet
Damit die Kleinen weiterleben.
Wer sind die Kleinen?
Die die nach den Hohen oben sind?
General hin oder her.
Möder bist du so oder so.
Und dann der erste der stirbt.
Wo bleibt das Menschenleben.
Beim Leben.
3. Text „Viel Vergessen“
Schlechte Vergangenheit hob i g’hobt
Da wü i ned mehr z‘ruck
Da schau I ned z’ruck
I schau nach vuarn.
Die Gedenkstätte? Des war ok.
Des is ned mei Erinnerung.
Des is eine andere.
4. Text: Was tun?
Die Macht tötet alles.
Alle Kleinen.
Auf die Kleinen?
Kommt nichts an.
Und die Macht
kommt nicht zu ihnen.
Texte von der Schreib-Werkstatt am Gedenk-Ort Hall in Tirol (11.11.2025)
Hier kann man Texte aus unserer Schreib-Werkstatt zum Gedenk-Ort Hall in Tirol sehen.
Den Opfern Namen geben.
Bezirke aus der Heimat. “Bekannte” Namen (die ich kenne oder mir Nahe sind), “bekannte” Orte (vielleicht kenne ich jemand?)
Die Geschichten machen die Personen lebendig und sie erzählen auch von ihren Eltern und Geschwistern und Eheleuten.
Rücksichtslosigkeit / Kaltblütigkeit des Vorgehens der NS.
(Täter) Dr. Czermak – Dr.?
Der NS Beauftragte – Retter und Täter
367 getötete Patienten.
Nur die Akten wurden gesichtet und entschieden, wer getötet werden sollte.
Verrohung – Geschichte der Psychiatrie.
Fünf Jahre in der Anstalt heißt nicht arbeitsfähig.
„Rassenhygiene“, unwertes Leben, nutzloses Leben.
Vielfalt steht im Gegensatz zur Einfalt.
Gefühle der Trauer des Leids kommen hoch.
Falsche Diagnose Brief an die Angehörigen, “Spinnen”.
Trauer – Leid
Trauer
Ich denke da an meine Tochter Lilly mit Down-Syndrom, da sie eventuell auch getötet worden wäre.
Dadurch fühle ich mich mit den Opfern stark verbunden.
Leid
Wenn ich mir vorstelle, wie diese eh schon „Schutzlosen” behandelt, gefoltert und schließlich ermordet wurden.
Wie es ihnen dort ergangen ist, ohne Nähe zu ihrer Familie etc.
Gedanken zur Gedenkstätte Hall
viele Opfer
schrecklich
Nazis
Nationalsozialismus
Steine
Menschen
Nationalsozialismus
Der Nationalsozialismus war schrecklich.
Leider gibt es immer noch Neonazis und extrem rechte Personen. Nazis morden, ihnen ist egal, ob Kind, Frau, Mann oder Senior. Nazis sind Bestien ohne Sinn für andere Nicht-Nazis.
Sie sind Monster.
Extremismus auf beiden Seiten links oder rechts führt zu nichts.
Erinnerung
An jemanden Gedenken.
An die vielen unschuldigen Opfer.
An etwas denken.
Wenn ich viel Macht hätte
Wär ich für mehr Sozialleistung, Erbschaftssteuer, für hohe Beträge, manche Strafen erweitern.
Entnazifizierung vornehmen.
Mehr Gehalt.
Mobbing und Gewaltprävention in Schulen und Extremismus-Aufklärung in Schulen.
Freie Gesundheitsvorsorge und so weiter.
Bleierne Müdigkeit und Kälte
Die Erinnerung ist wichtig.
Die Menschen sollen nicht vergessen, was passiert ist.
Es begann nicht mit dem Mord.
Es begann viel früher.
Menschen wurden eingeteilt in wertvoll und nicht wertvoll. Kein Mensch darf solche Macht haben.
Kein Mensch darf andere Menschen einteilen in wertvoll und nicht wertvoll.
Es ist gut, dass es Menschen gibt, die sich auskennen, die über die Geschichte erzählen können.
Bleierne Müdigkeit und Kälte
Die Menschen wurden ermordet.
Die Mörder konnten weiterleben.
Manchen Mördern geschah nichts.
Vielen Menschen, die mitgeholfen haben, geschah nichts.
Sie durften weiterarbeiten, als wäre nichts geschehen.
Das schreckliche Denken, das Einteilen der Menschen hat nie ganz aufgehört.
Noch heute können wir das spüren.
Erinnerung
Erinnerung ist das Vergangene bewahren.
Durch Erinnerung bleiben Menschen, bleiben wir lebendig.
Wenn meine Worte richtig viel Gewicht hätten:
Alle Menschen haben das gleiche Recht auf Leben.
Niemand darf jemand anderen ausnutzen.
Niemand darf eine andere Person unterdrücken.
Niemand darf einer anderen Person weh tun.
Alle Menschen müssen zusammenhalten.
Alle Menschen müssen das Leben schützen.
Niemand darf mehr die Natur zerstören.
Wir sind alle Lebewesen auf diesem Planeten und müssen ihn schützen.
Was haben wir gesehen?
Wir sind in Hall in Tirol: Silberne Klötze mit Namen von umgekommenen Leuten.
Krankenhaus violett, gelb, verschiedene Stationen.
Nationalsozialismus, Scheißbegriff, “Euthanasie Sterbehilfe”.
Unnötige Hilfe, weil Menschen gesund sind.
Taschengeld bei Arbeit.
Korb schön aufgefüllt nach Entlassung.
Menschen mit Behinderung sind „Geldverschwendung“.
Schloss Hartheim: Todesanstalt, Transport dorthin.
Scheinbegriff: Euthanasie
Mit diesem Wort hat man alle Leute veräppelt, deren Söhne und Töchter und andere Angehörige umgebracht worden sind.
Ärzte und Pflegerinnen haben für die Patienten entschieden, wer leben darf und wer nicht.
Niemand soll erfahren, was hier passierte.
Man sagte, sie seien an einer Krankheit gestorben, man könne sich die Urnen holen, es war fremde Asche.
Gut, dass alles ans Tageslicht gekommen ist, gut, dass es Gedenkjahre gibt.
Erinnerung
Erinnerung kann positiv und negativ sein.
Schöne Erinnerungen kann man immer aufblitzen lassen, unangenehme muss man manchmal auch durchkauen.
Gedenkstätte:
Erinnerung, damit sich solches, damit sich schlechtes nicht wiederholt.
Wenn ich viel Macht hätte
würde ich viele Schulen bauen, in der lernschwache Leute gefördert werden.
Alles barrierefrei machen!
Autofahrer, die Rollstuhlfahrer auf der Straße anfahren wollen, eine Million Strafe zahlen lassen.
Alle Leute haben es gleich eilig, nicht nur Autofahrer!
Öffis, überall mehr Fahrradtaxis, viele Radwege insbesondere auf dem Land.
Viele Klapprad-Geschäfte, Fahrrad-Mitnehmen in Bus und Bahn ermöglichen!
Mit dem Rad zur Arbeit auch auf dem Land!
Schienenstraßenbusse könnten nach überall gehen.
Europaweites Klimaticket!
Nur mehr Altspeiseöl-Busse und flüssig Abgas-Busse!
Gedanken zur Gedenkstätte Hall
Gedenkstätte
Lebensgeschichten
Krankenhausgeschichte
Man hat uns belogen, weil man glaubte, dass Lügen es besser machen würde.
Aber wie man sieht, war es umsonst.
Solche Deppen!
Erinnerung
Erinnern ist für mich, wenn man etwas vergisst oder wenn ich etwas vergesse oder vergessen habe und man mich erinnert.
Wenn ich viel Macht hätte,
hätte ich Hitler das angetan,
was er anderen angetan hat.
Macht ist kein Spielzeug!
Gedanken zur Gedenkstätte Hall
Das Gefühl, dass man dieses wichtige Thema nicht vergisst, weil es keine schöne Zeit war.
Es ist sehr wichtig, dass man durch solche Gedenkstätten daran erinnert wird.
Das Gefühl war sehr bedrückend, aber gleichzeitig auch sehr schön, bei diesem Projekt mitgemacht zu haben.
Und ich bin froh, dass es jetzt für Menschen mit Behinderung nicht mehr so ist.
Und dass Menschen, die in der heutigen Zeit leben, auch das Recht haben, zu leben.
Froh sein
Ich bin froh, dass jetzt Menschen mit Behinderungen akzeptiert werden und das Recht haben, eine normale Arbeit zu finden.
Und dass Menschen die Möglichkeit haben, mit Hilfsmitteln ein normales Leben zu führen.
Und dass Menschen, wenn sie das wollen, eine normale Arbeit finden können.
Ich bin froh, dass ich im Jetzt lebe und dass ich jetzt das Recht habe, das zu machen, was mir Spaß macht.
Und dass ich jetzt die Möglichkeit habe, eine Arbeit zu machen, die mir Spaß macht.
Erinnerung
Ich erinnere mich gerne, aber auch nicht gerne an die Arbeitsgruppe, weil ich da Dinge gehört habe, die mich schockiert haben.
Aber andererseits möchte ich mich sehr gerne daran erinnern, was ich bei dieser Arbeitsgruppe gelernt habe und dass ich jetzt so viel über das Thema weiß.
Es gibt über diese Arbeitsgruppe aber auch negative Erinnerungen, wenn ich an die Lebensgeschichten zurückdenke, weil die waren sehr bedrückend.
Wenn ich Macht hätte,
ich würde dafür sorgen, dass wir keine Sonderschulen mehr haben.
Und ich würde dafür sorgen, dass jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt hat.
Gedanken zur Gedenkstätte Hall
Die Nazis haben die Leute umgebracht, weil sie nicht nachgedacht haben, dass diese Leute auch eine Lebensberechtigung haben.
Die Nazis waren Idioten.
Sie haben gedacht, dass einige nicht hierher gehören, aber es gehören alle hierher auf die Welt.
Wenn ich so etwas höre, fühle ich mich nicht gut.
Ich werde wütend.
Idiot
Der größte Idiot war Adolf Hitler.
Eine Zeit lang hatte ich sogar vor dem Namen Angst.
Angst, dass er aufersteht und mir weh tut.
Das geht zum Glück nicht.
Erinnerung
Man kann sich nur an Dinge erinnern, die man selber erlebt hat.
Es ist gut, wenn man die Erinnerung aufschreibt oder bespricht. Aber manche Erinnerungen darf man auch im Herzen behalten, wenn man nicht darüber reden will.
Es ist sehr, sehr wichtig, dass man sich erinnert, was die Nazis getan haben, weil es ein Teil der österreichischen Geschichte ist und weil dabei viele Menschen ihr Leben verloren haben.
Macht
Wenn ich richtig viel Macht hätte, dann würde ich meiner Mama ein Schloss bauen und meiner Schwester auch.
Ich würde alles verändern.
Zum Beispiel, dass es eine eigene Elias-Währung gibt.
Außerdem würde ich die illegale Sklaverei bekämpfen.
Texte von der Schreib-Werkstatt im Landesmusem Kärnten zur Aus-Stellung „Hinschaun! Poglejmo“ (21.10.2025)
Hier kann man Texte aus unserer Schreib-Werkstatt zur Aus-Stellung „Hinschaun! Poglejmo“ im Landesmuseum Kärnten sehen.
Die Schreib-Werkstatt fand am 21.10.2025 statt.
Die Aus-Stellung zeigt, was in Kärnten (und in der Region) in der Zeit des National-Sozialismus (ca. 1938-1945) passiert ist.
Die Texte aus unserer Schreib-Werkstatt in der Aus-Stellung sind sehr eindrucksvoll.
Sie erinnern an Verfolgung.
Sie machen traurig, stellen Fragen – und geben auch Hoffnung.
Erinnerung ist ein starkes Gefühl. Sie kann schön oder auch nicht schön sein. Nicht schöne Erinnerungen sind zweifelsohne Erinnerungen an die Zeit des Krieges. Auch wenn ich sie nicht erlebte, so weiß man doch, was damals passierte, durch Schulwissen, durch Familiengespräche usw. Man weiß, dass Adolf Hitler existierte, der ein Verbrechen beging und großes Leid anrichtete, das so niemals mehr passieren darf.
Es ist gedanklich nicht greifbar, was damals geschah und wie viele Menschen umgebracht wurden, nur
• weil sie anders waren.
• weil sie nicht ganz gesund waren.
• weil sie sich dem Gedankengut „des Führers“ widersetzten
• weil sie zuviel Besitz hatten
Niemals mehr darf diese Zeit kommen.
Niemals mehr darf diskrimiert werden.
Niemals mehr dürfen behinderte Personen einfach umgebracht werden.
Bei keiner Person, darf das Gedankengut des Adolf Hitler durchgreifen.
Wir alle sollten das nicht vergessen
Texte von der Schreib-Werkstatt am Lern- und Gedenk-Ort Schloss Hartheim (15.04.2025)
Hier kann man Texte aus unserer Schreib-Werkstatt am Lern- und Gedenk-Ort Hartheim lesen.
Die Schreib-Werkstatt fand vergangenen April statt.
Die Texte machen die Stimmen der Teil-Nehmenden hörbar und setzen ein Zeichen für Erinnerung und literarische Vielfalt.
Schloss Hartheim ist ein Gedenk-Ort.
Dort wurden in der Zeit des National-Sozialismus viele Menschen mit Behinderung ermordet.
Schreib-Werkstätten verbinden kreatives Schreiben mit inklusiver Erinnerungs-Kultur.
Eine inklusive Erinnerungs-Kultur sorgt dafür, dass möglichst viele Menschen mit ihren Geschichten sichtbar werden.
Die Gesellschaft entscheidet dann gemeinsam, wie an die Vergangenheit erinnert wird.
In unseren Schreib-Werksttätten vertiefen die Teil-Nehmenden ihre literarischen Fähigkeiten, während sie sich mit der NS‑Verfolgung von Menschen mit Behinderungen beschäftigen.
Am 15.04.2025 haben wir uns mit der Gedenk-Stätte Hartheim beschäftigt und dann darüber Texte geschrieben.
In der Gedenk-Stätte kann man viel über die schreckliche Geschichte des Ortes lernen.
Das kann viele Emotionen auslösen.
In einem Sensibilisierungs-Workshop, der vom Verein GEDENKDIENST am Vortag durchgeführt wurde, wurden die Teilnehmer:innen auf den Besuch vorbereitet.
Ein sehr ernstes, trauriges, aber wichtiges Thema wurde hier behandelt.
Nach den Führungen durch das Haus und die Ausstellungen haben wir uns getrennt in eine Gesprächs-Gruppe und eine Schreib-Werkstatt.
Es war bedrückend, spannend aber auch sehr positiv.
Weil mit unseren Texten arbeiten wir auf und mahnen.
Text zu dem, was wir heute an diesem Tag erfahren haben
Als ich hörte, dass Abertausende von Menschen hier ermordet worden sind, bekam ich es richtig mit der Angst zu tun und in mir stieg eine unbändige, gleisende, dunkle Wut auf.
Ich empfinde einen derartigen Hass gegenüber diesen Menschen, die an diesen Massenmorden beteiligt waren, dass mir davon ganz schlecht wird.
Mir stiegen Tränen in die Augen.
Tränen des Hasses.
Tränen der Furcht und Tränen um derer, die hier so unmenschlich behandelt und dann hier ermordet worden sind.
Ich fühle mich …
Ich fühle mich ruhelos.
Ich fühle mich rastlos.
Ich fühle mich zerrüttet.
Ich fühle mich ausgeliefert.
Ich fühle mich den Tränen nahe und auch ein bisschen, ein kleines bisschen stark.
Ich fühle mich wie betäubt.
Ich fühle mich schutzlos wie ein Neugeborenes.
Gleißende Wut
Geißende Wut ist farblos, geruchlos, geräuschlos und doch extrem stark.
Gleißende Wut ist brutal, zerstörerisch und kann auch schrecklich wehtun.
Gleißenende Wut kann einen bärenstark machen.
Gleißende Wut kann Bände der Freundschaft zerschneiden.
Erinnerungen
Erinnerungen sind wichtig und doch kann ich mich kaum erinnern. Erinnerungen bedeuten, man freut sich oder ist betäubt vor Schmerz, Wut oder Trauer.
Wir müssen uns an die NS-Verbrechen erinnern, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.
Doch hilft das?
Gedanken zu Schloss Hartheim
Die ersten Gedanken von Schloss Hartheim sind, bekümmert zu sein und niedergeschlagen.
Wie kann ein Ort für die Allgemeinheit geöffnet werden?
Am Ende aber für diese Gräueltaten des NS-Regimes gefürchtet.
Es ist beschämend, als Mensch mit gebrochenem Herzen.
Es ist immer neu, wenn man in eines der vielen Konzentrationslager reingeht.
Diese Gänsehaut und die Haare, die zu Berge stehen.
Man muss sowas bearbeiten, weil es einen mitnimmt, jemanden wirklich betrübt.
Man sollte, wie der Mahatma Gandhi mal gesagt hat, wenn wir wahren Frieden in der Welt erreichen wollen, mit der Bildung der Kinder beginnen.
Bildung
Die Bildung von Kindern ist entscheidend für die Zukunft einer Gesellschaft. Sie legt den Grundstein für persönliche Entwicklung, soziale Verantwortung und wirtschaftlichen Fortschritt.
Kinder, die Zugang zu guter Bildung haben, erhalten die Chance, ihr Potenzial zu entfalten.
Gleichzeitig lernen sie, respektvoll und verantwortungsbewusst miteinander umzugehen.
Deswegen ist dieses Potenzial wichtig, um an ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und in ihre Bildung zu investieren und sie langfristig zu fördern.
Wie fühle ich mich jetzt?
Es ist nicht in Worte zu fassen, der Hass, den ich gerade fühle, tut mich überwältigen, und dennoch habe ich die Hoffnung, dass alles in der Zukunft im Guten enden wird.
Eines Tages, da bin ich mir auch sicher, wird die Menschheit vereint sein.
Erinnerung
Man sollte sich an die Gräueltaten der NS-Zeit erinnern, um die Opfer zu ehren und ihr Leid nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Erinnerung hilft, die Mechanismen von Hass, Ausgrenzung und Gewalt zu entdecken, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen. Sie stärkt das Bewusstsein für Demokratie, Menschenrechte und die Bedeutung von Toleranz.
Durch das Lernen aus der Vergangenheit können junge Generationen verantwortungsvoll mit Geschichte umgehen.
Das Gedenken ist eine Mahnung, wachsam zu bleiben – gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Extremismus.
Gedanken zu Schloss Hartheim
Berührtheit, Innehalten, Nachdenken, Unternehmung gegen das Vertuschen, Hineinfühlen in die Angst von anderen Personen, Mitleid, Anteilnehmen an einer schweren Zeit, Bedürfnis nach Inklusion für alle, Begriff der Unbrauchbarkeit abgeschafft.
Krankheit: selbstverschuldet oder Schicksal (gesunde Ernährung, Bewegung)
Leben und Tod, wie weit geht die Bedeutung?
Zwangsjacke: nötig oder überflüssig?
Hineinfühlen
Hineinfühlen in die Angst der Menschen treibt sie eventuell dazu, zu tun, wovon sie nicht überzeugt sind.
So auch alle, die so böse waren, die in Hartheim mitgemacht haben. Sicher gab es Angst vor Konsequenzen, und bevor man in die Gaskammer gebracht wird, dann macht man bei vielen Dingen mit.
Wie geht es mir jetzt?
Wie geht es mir jetzt heute? Heute sind viele Eindrücke auf uns zugekommen.
Auf alle Fälle und alle miteinander berührt.
Durch so viel Ungerechtigkeit, die in Hartheim passiert ist: Fremdbestimmtheit, Misshandlung, Machtgefüge gemacht von Menschen, die vielleicht gar nicht böse sein wollen.
Mut von einzelnen Menschen.
Auflehnung gegen das Verbrechen, aber mit Nachsicht.
Erinnerung
Erinnern = Abspeichern (wie beim Computer eine Word-Datei abgespeichert wird)
Erinnerung hilft, den Menschen zu einem besseren zu erziehen.
Wissen kann man vermitteln, z. B. in Hartheim erkennen, dass Macht gefährlich ist.
Macht und Angst.
Man nimmt jemandem anderen die Selbstbestimmtheit weg, vielleicht denkt man an Geld.
Menschen verlieren ihre Rechte.
Haben Menschen wegen des Geldes mitgemacht?
Vielleicht schon.
Oder weil sie zu vorsichtig waren? Schon möglich.
Die, die nicht überzeugt waren, haben sehr oft versucht, mutig zu sein.
Ich mache nicht mit.
Möglich war es auch, dass es einige gesagt haben.
Gefährlich war es aber im Wirtshaus, das herauszuposaunen und über den Staat zu schimpfen.
Gedanken zu Schloss Hartheim
Die Blüten in Hartheim wissen nichts über die Unterkunft, die der Tod im alten Schloss gefunden hat.
Die Bäume erblühen und der Löwenzahn sprießt Jahr für Jahr, so ironisch und gleichgültig und schön, wie es nur die Natur vollbringen kann.
Sie alle haben ihre Wurzeln in ungerechter Asche.
Aber sie sind zu jung, um diese Tatsache zu bejammern.
Die Bäume, die die düstere Geschichte bezeugt haben, wiegen ihre Äste beinahe stumm im Wind.
Auch sie recken ihre Häupter Jahr für Jahr weiter der Sonne hin, aber sie tun es gemächlich und innehaltend.
Denn sie verstehen, was ihre Wurzeln nährt.
Ein Wort – UNGERECHT
Ein Konzept, das sich die Menschheit selbst geschenkt hat.
Recht, Unrecht und Wert.
Das Überleben des Besseren.
Richter und Vollstrecker.
Hass, Angst und Gnade.
Leben, von Gott gegeben.
Macht, vom Menschen erfunden.
Und dann die Bestrafung der eigenen Menschlichkeit.
Was ich gerade fühle
Ich greife mit beiden Händen in mich und schöpfe Leere.
Zwei Hände schweres Nichts.
Zu groß ist der Ekel, zu verschwommen das Gesicht der Fassungslosigkeit.
Ich gleite mir selbst durch die Finger und der Tropfen, der ins Dunkel meiner Gefühle fällt, ist stumm.
Stumm, wie die Worte, die ich nicht finde.
Stumm, wie das, was ich nur Trauer zu nennen weiß.
Erinnern
Die Großmutter spielte als Mädchen in den Trümmern eines Krieges, an den sich die Erwachsenen nicht erinnern wollten.
Zu frisch war das Grauen, zu frisch das Leben der neuen Generation. Später hat die Großmutter gelernt, worüber niemand sprechen wollte. Sie hat gelernt, warum niemand darüber sprechen wollte.
Darum hat die Großmutter gelernt, mit ihren Kindern darüber zu sprechen.
Die Erinnerungen an eine Zeit vor ihr zu teilen.
Damit die Erinnerungen nicht noch einmal zur Realität werden.
Die Geschichte von Schloss Hartheim
Schloss Hartheim wurde geführt von den Barmherzigen Schwestern vom 19. Jahrhundert bis 1938 und wurde beim Einmarsch der Nationalsozialisten zur Tötungsstation umgewandelt.
Ausgesucht wurden die Opfer nach einer strengen Liste.
Je nach Geschlecht und Grad der Behinderung.
Die Asche wurde zu allen Angehörigen nach Hause geschickt.
2 Leute wurden hingerichtet, weil sie sich aufgelehnt haben, gegen das Regime.
Zahngold wurde entnommen und verkauft, bis 1944 die Tötung im Rahmen der T4-Kategorie weiterging.
Zwischendurch wurde sie eingestellt, bis sie beendet wurde.
Schloss Hartheim ist heute ein Museum und Mahnbeispiel für eine grausame Schreckensdiktatur.
Und sollte niemals in Vergessenheit geraten als Ort des Geschehens, als Erinnerungs-Mahnort der Grausamkeit.
Nach dem Krieg wurde es zur Gedenkstätte erklärt, um zu zeigen, was gezielte Tötung und Massenvernichtung alles anrichten, wenn sie verschwiegen und ausgeblendet werden.
Deshalb ist eines wichtig: niemals über das Geschehene schweigen, sondern reden.
Meine Gefühle sind erschüttert und fassungslos entsetzt. Es bleibt zu hoffen, dass so etwas nie mehr passiert und geschieht und sich nie wiederholt.
Angst, Zorn, Wut, Erleichterung, Schmerz, Hoffnung, Zukunft, Angst vor Wiederholung, Rassismus, Unterdrückung, Systemfehler, Vertuschung, Mord, Lüge, Familie, Kampf, Unbrauchbar, Brauchbar, Entscheidung, Gewalt, trostlos, Alptraum, Trauma, Hoffnungslosigkeit, Widerstand, Bus des Todes, Kälte, Schizophrenie, Fehldiagnose?, Asche, Geschirr, Kette, Trauer, Gedenktafeln, Namensliste, Katastrophe, Verzweiflung, Tod, Rauch, Verwirrung,
Asche und Tod
Angst vor dem Tod
Asche meiner selbst
Braucht man den Tod?
Braucht man Asche?
Tod begleitet uns ständig und wartet, bis er zuschlagen kann.
Wenn man stirbt, wird man beerdigt oder verbrannt.
Nur noch Asche bleibt übrig. Nur der Phönix erhebt sich stolz aus der Asche und kommt immer wieder zurück. Asche ist, was nach einem Feuer überbleibt. Asche wird vielseitig genutzt. Asche verbinde ich mit Feuer. Feuer mit Zerstörung und Zerstörung mit Tod. Feuer und Tod haben beide auch eine schöne Seite. Feuer spendet Licht, Wärme und als Kerzenflamme Trost.
Der Tod ist eine Erlösung von den Strapazen des Lebens und ewige Ruhe. Mir gefällt auch die bildliche Darstellung vom Tod und Todesengel. Tod und Feuer sind für mich ein schöner Bestandteil von Kunst. Asche kann man auch für Kunstwerke verwenden. Asche kann sich im Wind verteilen. Viele verstreuen die Asche ihrer Toten im Wind. Damit fühlt es sich an, als wäre man für immer frei.
Asche im Wind
verteilt sich geschwind.
Mauer
Die Mauer zerfällt zu Staub.
Blut rinnt hinab.
Zorn legt sich wie ein Schatten über die kläglichen Überreste der Mauer und lässt den eingesperrten Schmerz für einen Moment frei.
Kälte zieht sich durch meinen Körper.
Ein eisiger Hauch.
Eine Träne tropft zu Boden.
Für einen Moment war ich an dem Ort des Schreckens und konnte nur einen winzigen Bruchteil spüren.
Die Ungerechtigkeit, dieses unvollkommene, falsche Wertesystem der Gesellschaft.
Die lang erkämpften Rechte.
Freiheit ist nicht selbstverständlich.
Jeder will leben, aber man lässt es nicht zu.
Ich habe nicht weggesehen, aber eine Mauer errichtet, um nicht an dem Schmerz zu zerbrechen und um den Selbsthass auszusperren.
Ich will nicht so einer grausamen Spezies angehören.
Langsam baut sich die Mauer wieder auf.
Bestehend aus Freude, Hoffnung und Mut.
Ich kann nicht ändern, was woanders geschieht.
Ich kann nur hoffen, es besser zu machen und meine Botschaft weiter zu verbreiten.
Mit der freundlichen Unterstützung von: BMWKSM, BMASGPK, Zukunftsfonds, Nationalfonds der Republik Österreich, Bezirk Penzing, Land Tirol, Land Niederösterreich, Land Steiermark.
